2003-10 Der Mythos als Sprache der Seele: Alkestis - „Denn ihre Liebe gilt dem Unsterblichen“

Im Mythos um Alkestis ringt der antike Mensch um ein Verständnis des Todes. Und er tastet sich vor zur Erkenntnis, daß der Tod nur in der Liebe eine dem Menschen entsprechende Antwort finden kann. Insoferne enthält der Mythos von Alkestis bereits einen wesentlichen Zug des christlichen Erlösungs ...

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Im Mythos um Alkestis ringt der antike Mensch um ein Verständnis des Todes. Und er tastet sich vor zur Erkenntnis, daß der Tod nur in der Liebe eine dem Menschen entsprechende Antwort finden kann. Insoferne enthält der Mythos von Alkestis bereits einen wesentlichen Zug des christlichen Erlösungsmysteriums. Die Heldin ist bekannt als jene Frau, die anstelle ihres Gatten zu sterben bereit war, als ihn am Hochzeitstage der Tod mit sich in die Unterwelt nehmen wollte. Statt Admetos, ihren Bräutigam, in seiner Bedrohung alleine zu lassen und wie alle anderen um ihn herum den Tod zu fliehen, stellt sie sich ihm aus Liebe zu ihrem Gatten vor ihrer Zeit. Admetos ist der „Unbezwingbare“; er war König von Pherai und berühmt für seine Rechtlichkeit und Gastlichkeit. Er ist eng mit Apollon, dem Gott des Schönen, Maßvollen, der Künste und Wissenschaften verbunden. Der Gott hatte einst bei Admetos ein Großes Jahr (= acht Jahre) lang als Sühne zu dienen, nachdem er die Drachin Daphyne oder Pythia – die Orakelschlange - , bzw. nach einer anderen Version, weil er die Zyklopen, Söhne des Zeus, getötet hatte. Damit hatte sich Apollon an Zeus rächen wollen, weil dieser seinen Sohn Asklepios mit einem Donnerkeil erschlagen hatte. Asklepios hatte durch seine Heilkunst allzu sehr an der göttlichen Prärogative, die Dauer des menschlichen Lebens zu bemessen, gerüttelt und diesen Übergriff mit seinem Tod büßen müssen.

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Veröffentlicht am
24.10.2003
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