Sport nach dem Lernen fördert Merkfährigkeit

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Wer gleich nach dem Lernen Sport betreibt, fördert damit die Merkfähigkeit. Spielt man nachher lieber ein Computerspiel, vermindert sich dadurch das Behalten des gelernten Inhalts. Zu diesen Ergebnissen kam ein Experiment mit oberösterreichischen Schülern.

Insgesamt 60 männliche Schüler im Alter zwischen 16 bis 19 Jahren aus Steyr und Linz wurden für die Studie "Cognitive Systems Research" untersucht. Eines haben sie alle gemeinsam: alle spielen regelmäßig ein bestimmtes Computerspiel, bei dem es eher unsanft zur Sache geht.

Bevor die eigentliche Untersuchung startete, bekamen alle Schüler das gleiche Mittagessen serviert und schauten sich anschließend die gleiche Dokumentation im Fernsehen an. Dadurch soll bei allen Probanden das gleiche emotionale Level erreicht werden.

Dann sollten die Schüler mit dem Lernen beginnen. Innerhalb einer begrenzten Zeitspanne galt es, sich türkische Vokabeln, Telefonnummern, einen Weg durch eine imaginäre Stadt sowie verschiedene Objekte zu merken. Ein anschließender Test prüfte, wie viel davon sich die Schüler tatsächlich gemerkt hatten.

Zocken, sporteln oder Nichtstun

Nach dem Test wurden die Schüler in drei gleichgroße Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe widmete sich für eine Stunde dem Computerspiel, die zweite ging moderat laufen oder walken und die dritte Gruppe gab sich dem Nichtstun hin. Ein erneuter Test ergab, dass bei allen Computerspielern ein dramatischer Gedächtnisverlust zu verzeichnen war. Das Gegenteil war bei den "Sportlern" der Fall: sie hatten sich deutlich mehr als vorher gemerkt. Die Gruppe mit den "Nichtstuern" lag mit ihrem Gedächtnisverlust in der Mitte.

Zudem wurde bei den Probanden das Hormon Kortisol gemessen. Somit kann festgestellt werden, wie gestresst die Schüler waren. Es zeigte sich, dass das häufig gespielte Computerspiel beruhigend auf die Schüler einwirkte, während Sport den Kortisol-Spiegel leicht erhöht. Dies ist beim Abspeichern von Gelerntem nützlich.

"Mein Rat: Genau überlegen, was man nach dem Lernen macht", so Harald Kindermann von der Fakultät Management der Fachhochschule OÖ am Campus Steyr.

Quelle: science.ORF.at