Studie zum Sprachenlernen und Sprachengebrauch veröffentlicht

Die am 19. Juni 2012 veröffentlichte Studie "Language Rich Europe" zu Sprachenlernen und Sprachengebrauch in Europa zeigt, dass Österreich im Vergleich mit anderen europäischen Ländern in vielen Bereichen bereits gut aufgestellt ist.

Die Studie analysiert die Mehrsprachigkeitspolitik und -praxis in 20 europäischen Ländern. Dazu wurden Daten zum Gebrauch von National- Fremd-, Regional-/Minderheiten- und Migrantensprachen in den Bereichen Bildung, Medien, Wirtschaft und Öffentlicher Raum erhoben.

Die Ergebnisse für Österreich kurz zusammengefasst:

  • Die Mehr-/-Vielsprachigkeit wird am meisten im Primar- und Sekundarschulbereich gefördert.

  • Österreich gehört neben Dänemark, Frankreich und der Schweiz zu den Ländern, in denen eine signifikante Anzahl an Migrantensprachen sowohl im Primar- als auch im Sekundarschulbereich angeboten wird. Dänemark und Österreich sind die einzigen Länder, die diesen Unterricht vollständig staatlich finanzieren. Allerdings ist der Muttersprachliche Unterricht auf die Kinder beschränkt, die die Sprache als Erstsprache sprechen.

  • Die Verwendung einer Fremdsprache als Unterrichtssprache gibt es in Österreich zwar als Ansatz, er wird aber nicht systematisch umgesetzt.

  • Im europäischen Vergleich zeigt sich sowohl im Primar- als auch im Sekundarschulbereich eine Dominanz des Englischen, gefolgt von Französisch, Spanisch und Italienisch. In Österreich wird eine große Bandbreite an Sprachen angeboten (Regional- und Minderheitensprachen, Sprachen der Nachbarländer und Migranten)

  • Von allen untersuchten Sprachtypen sind Migrantensprachen im europäischen Vergleich trotz ihrer großen öffentlichen Präsenz am wenigsten anerkannt, geschützt und/oder gefördert.

  • Insgesamt sind Deutsch, Russisch, Französisch, Italienisch und Spanisch die meistgenutzten Sprachen in den befragten Unternehmen, was den starken Binnenmarkt in Europa widerspiegelt.

Die nächsten Schritte:

Nachdem nun die Ergebnisse veröffentlicht wurden, werden im nächsten Schritt Themen herausgearbeitet, die in Österreich von speziellem Interesse sind. Anschließend werden Workshops zu diesen Themen organisiert, deren Ergebnisse dann bei einer Veranstaltung gegen Ende des Jahres in London präsentiert werden.

Weiterführende Informationen:

Ergebnisse der Studie im Detail (PDF)

Offizieller Pressetext zur Studie (PDF)

www.language-rich.eu

www.britishcouncil.org

Language Rich Europe wurde unter Federführung des British Council und des Babylon Centre der Universität Tilburg (Niederlande) durchgeführt und von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt.