Professionell im JOB

Wir reagieren verunsichert, wenn die Erscheinung einer Person nicht zum beruflichen Status passt. Wir suchen nach handfesten Beweisen für ihre Seriosität. Im Berufsleben erwartet man angemessene Kleidung die zum Anlass und ihrem Status passt. Lesen Sie mehr darüber!

Menschen mit einem glaubwürdigen Image verdienen mehr,

sind erfolgreicher und zufriedener (lt. Studien des Stanford Research Institute).

Entscheidend ist, unsere Absichten für andere wahrnehmbar zu machen und

sie sichtbar zu kommunizieren. Jede Firma hat ein bestimmtes CI (Corporate Identity).

Das Image Ihres Unternehmens soll sichtbar mit der Aussage Ihrer Person übereinstimmen.

Ihr Unternehmen lebt von Ihrer positiven Präsenz. Produkte werden immer

ähnlicher, die Konkurrenz immer größer, was zählt sind

Sie, die Ihr Unternehmen in Image, Outfit und Umgangsformen präsentiert.

„Image ist das Abbild einer Person oder eines

Unternehmens

nicht so wie sie/es wirklich ist,
sondern so wie sie/es wahrgenommen wird“




 

Overdressed und Underdressed

Diese zwei Bezeichnungen heißen entsprechend dem Anlass

entweder „zuviel“ oder „zuwenig“ passend. Wenn sie im

Verkauf eines Sportgeschäftes tätig sind, so ist ein elegantes Kostüm

oder ein Anzug „overdressed“. Ist ihre Firma auf einer Messe vertreten,

so sind sie mit Jeanshose, Turnschuhen und T-Shirt „underdressed“.

Sollten sie nicht sicher sein, was zu gegebenem Anlass getragen wird erkundigen

sie sich.

 

Fettnäpfchen:

Ich war von einem einer lieben Freundin zu einer Geburtstagsfeier eingeladen,

kannte aber das Lokal nicht. Für mich war es ein feierlicher Anlass,

daher kam ich im Kostüm. Die Feier fand in einem Bauernhof mit urigem

Buschenschankbetrieb statt. Als mich der Gastgeber in Jeans empfing, war mir

klar, dass ich total overdressed war. Ein Mann könnte in so einer Situation

zumindest die Krawatte abnehmen. Aber als Frau im eleganten Kostüm, hatte

ich keine Chance mich ein wenig anzupassen, weil ich den Blazer nicht ausziehen

wollte.

Trotzdem ist es nicht so schlimm, wenn sie „overdressed“

sind, denn sie haben gezeigt, dass ihnen der Anlass wichtig ist. Wenn sie

allerdings „underdressed“ kommen, schwächt das ihre eigene

Position ungemein und sie werden sich die ganze Veranstaltung über nicht

wohl fühlen.

 


Offizielle Kleidung

Dieser

Bereich ist sehr genau festgelegt und bedeutet für Opernpremiere, Ball,

Beerdigung, Hochzeit, Cocktailparty, Empfang und akademische Feier, dass Herren

im Smoking, im Schwarzen Anzug, Cut oder Frack erscheinen.

Für Damen gehört das große Abendkleid mit Abendmantel, das Ball-

oder Cocktailkleid sowie das festliche Kostüm und zur Beerdigung das schwarze

oder dunkle Kostüm. Andere Kleidungsstücke sind bei diesem Dresscode

nicht angemessen.

 

Fettnäpfchen:

Eine Kundin rief mich an und ersuchte um meinen Rat. Sie ist nach Portugal

auf ein Schiff eingeladen, möchte eigentlich nur sportliche Kleidung

mitnehmen, ist aber doch unsicher. Ich empfahl ihr die Sekretärin ihres

Gastgebers anzurufen und nach den Kleiderregeln zu fragen. Die Antwort lautete:

„Sportliches und einmal Abendkleidung für ein Diner.“ Das

hätte für meine Kundin ordentlich daneben gehen können, so

aber war sie entsprechend ausgestattet.

Das Thema Hochzeit lässt viele Interpretationsmöglichkeiten

in puncto Kleidung offen. Daher ist es mir ein großes Anliegen ihnen

zu vermitteln, wie wichtig es ist sich für Hochzeiten festlich anzuziehen,

um den Anlass zu würdigen. Leider muss ich immer wieder feststellen,

dass im Textilhandel geraten wird „erlaubt ist alles“ und daher

vom eleganten Zweiteiler mit Hut bis über Jeanskostüme und Strandkleider

mit Flip-Flops alles getragen wird. Es muss nicht sein, dass sie ein dunkles

Kostüm tragen, aber festlich soll es sein. Wenn es eine Kleidervorschrift

wie zum Beispiel „Wir heiraten in Tracht“ oder „festliche

Kleidung“ gibt, ist diese unbedingt einzuhalten.

In Italien kaufen die Brautleute und Brauteltern sowie die Gäste sogar

in speziellen Hochzeitsausstattungsgeschäften ein, da andere Geschäfte

kaum diese festliche Kleidung anbieten.

 

 


Formelle Kleidung

Dort,

wo sie geschäftlich unterwegs sind, oder bei Familienfesten, ist formelle

Kleidung angebracht. Es ist im Vergleich zu ihrer Freizeitkleidung auch eine

teurere Kleidung mit einer gewissen Eleganz. International ist die Rede von

„Business - Suit“, also dem dunklen Anzug mit Hemd und Krawatte.


Für die Dame kann es ein Kostüm, eine Kombination, schlichtes Kleid

oder ein Hosenanzug sein. Schultern und Oberarme sind dabei stets bedeckt, also

niemals ärmellos. Zu den nicht all zu hohen aber trotzdem eleganten Schuhen

gehören auf jeden Fall Strümpfe oder Strumpfhose.

Ein Stilbruch bei formeller Kleidung wäre es, in hautengen

Jeans, im knappen Minirock, transparenter Bluse oder im ärmellosen Shirt

zu kommen, auch wenn es teure Designerwaren sind und modisch der letzte Schrei.

Der Anlass ist formell.

 

Tipp

Tragen sie als Herr ein Sakko und ihr Gastgeber signalisiert, dass sie sich

dessen befreien, so können sie es ablegen und hängen es über

ihre Stuhllehne. So wie Damen persönliche Dinge und Geldbörse in

der Handtasche mittragen, haben sie das vermutlich in ihrem Sakko, daher sollten

sie es keinesfalls an die Garderobe hängen. Außerdem würde

es am Haken hängend aus der Form geraten.

 


Casual – Freizeitkleidung

Wie

die Bezeichnung schon erahnen lässt, ist dies die ideale Kleidung für

ihre Freizeit. Sie wird aber auch in Berufen getragen, wo Geschäftskleidung

nicht üblich ist. Gemeint ist einfache Kleidung, die nicht unbedingt zur

Kleiderreinigung muss, sondern pflegeleicht ist. Dennoch sollten sie in ihrer

Freizeitkleidung attraktiv und gut angezogen aussehen.

Der Ausdruck „Casual“ für Freizeitkleidung

kommt aus dem amerikanischen und bedeutet in der Übersetzung „sportlich“.

Gute Kleidung wird locker getragen. Lässig, aber nicht nachlässig

ist damit gemeint. In zukunftsweisenden oder bewegungs- und gesundheitsorientierten

Branchen wird immer häufiger der Dresscode für Veranstaltungen oder

als Firmenkleidung „casual“ ausgegeben.

     

     

  • Smart Casual
    Diese Kleiderregel bedeutet stilvolle Freizeitkleidung, locker getragen. Edle Naturmaterialien und Accessoires sind schlicht, Business-Farben sind hier kaum zu finden. Es gelten hochwertige Polos, modische Hemden, Anzüge in Baumwolle, die graue Wollhose zum Polopullover, Rollkragenpulli zur Hose, aber auch wie der Hemdendesigner Otto Kern bei einem Fernsehauftritt: dunkelblauer Blazer, modisches Streifenhemd, Jeanshose und edle Schuhe.

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  • „Casual Friday“
    In Europa tendieren internationale Konzerne entsprechend der amerikanische Sitte zum „casual friday“ oder des „casual day. Am Freitag, dem letzten Arbeitstag der Woche, wird fast ausschließlich Büroarbeit erledigt, daher können sie in eher bequemer Kleidung ohne Anzug und Krawatte oder Kostüm zur Arbeit kommen, wenn es ihnen die Firma freistellt. Bei KundInnenterminen gilt der „casual Friday“ selbstverständlich nicht.
    Von einem New Yorker Börsenprofi weiß ich, dass der „casual Friday“ an der Börse wieder abgeschafft wurde, weil die Umsätze nachweislich zurückgingen. Viele fühlten sich durch die saloppe Kleidung bereits in Wochenendstimmung versetzt.
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Fettnäpfchen:

Der Inhaber eines großen Unternehmens lud seine KundInnen zu einem italienischen

Weinpapst ins Piemont. Es war eine ganz besondere Auszeichnung für den

österreichischen Unternehmer und er freute sich auf den schönen

Anlass. Immerhin wird der Weinkeller so gut wie nie für Fremde geöffnet,

aber die langjährige Beziehung zum Weinproduzenten machte es möglich.

Einige Gäste kamen in offizieller Kleidung mit Anzug und Kostüm,

andere erschienen in Freizeitkleidung mit Bermudas und Shirts. Diese Gäste

hatten den Anlass nicht gewürdigt. Der Gastgeber war gegenüber dem

Weinpapst peinlich berührt und entschuldigte sich mehrmals für das

Unwissen seiner Gäste. Der Einladenden lernte daraus, dass er bei seinen

weiteren Veranstaltungen einen Dresscode ausgibt.

 

 

Sportliche Kleidung

Beim Sport, am Strand, beim Spielen mit kleinen Kindern oder

eben für die augenblickliche sportliche Betätigung kleiden sie sich

entsprechend bequem. Shorts und Jogginganzüge, auch wenn sie in Mode sind

und von bekannten Designern stammen, sind aber als Straßenkleidung nicht

geeignet.

 

Fettnäpfchen:

Ein mir bekannter Lehrer trug samstags beim Einkaufen mit seiner Frau immer

einen ausgebeulten, verwaschenen, schlampig aussehenden Jogginganzug. Die

Eltern seiner SchülerInnen drehten sich nach ihm um und diskutierten

untereinander, ob dieser Lehrer mit ihren Kindern wohl in der Schule auch

so nachlässig umging. Jahrelang bestimmte diese unpassende sportliche

Kleidung des Lehrers die Gespräche vieler Eltern.

 

 

 

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://pup.schule.at/portale/psychologie-und-philosophie/psychologie/wahrnehmung/farbwirkung/detail/professionell-im-job.html
Kostenpflichtig
nein