Ein schwedischer Sommer

Dies ist bereits der dritte Band, den ich von diesem Autor hier bespreche, und ich sehe ihn mittlerweile als Pflichtlektüre, sobald etwas Neues von ihm erscheint. Remmert de Vries schreibt mit einer Leichtigkeit ganz nah am Ohr der Jugendlichen, ohne dass er je peinlich oder moralisierend wirkt. ...

Dies ist bereits der dritte Band, den ich von diesem Autor hier bespreche, und ich sehe ihn mittlerweile als Pflichtlektüre, sobald etwas Neues von ihm erscheint. Remmert de Vries schreibt mit einer Leichtigkeit ganz nah am Ohr der Jugendlichen, ohne dass er je peinlich oder moralisierend wirkt.

Dies ist eine ziemlich einfache Geschichte: Hesther und ihre Freundin Mo fahren mit Mos Eltern (leicht überzogen als Ehepaar) von Holland nach Schweden, um dort an einem See Urlaub zu machen. Also, eitel Wonne und Sonnenschein – bis Lars und sein Freund auftreten. Lars, der ein bisschen wie der junge Keanu Reeves aussieht, verzaubert beide Mädchen, die nun plötzlich Rivalinnen werden. Und Lars, mit dem man sich ja nicht verständigen kann (seltsam, dass sie alle miteinander zu wenig Englisch gelernt haben), ist nicht abgeneigt, mit beiden was anzufangen. Aber stellt man sich so sein erstes Mal vor?

Wie gesagt, keine sonderlich neue Geschichte, aber was an dem Buch bestrickend ist, ist die Stimme der Erzählerin, die mit viel Offenheit, ein bisschen Selbstmitleid und sehr viel Selbstironie erzählt. Hesther ist nicht eine vom schrecklichen Schicksal gebeutelte Tussi, sondern ein selbstbewusstes Mädchen, das zwischen Pragmatik und Sehnsucht wandelt – wie es sich eben gehört. Und das macht sie äußerst sympathisch und eine gute Identifikationsfigur. Zahlreiche Leserinnen werden ihr das hoffentlich danken. Lesenswert!

Sauerländer 2011. S. 118

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
03.11.2011
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/detail/ein-schwedischer-sommer.html
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