Erst wirst du verrückt und dann ein Schmetterling

Autor KUYPER, Sjoerd

Verlag Gabriel 2015

Man kann sagen, was man will, die Niederländer beweisen einfach mehr Leichtigkeit bei der Jugendliteratur als etwa die Deutschen.

Irgendwie ist das eine Standardgeschichte von leicht verrückter, leicht chaotischer, aber durchaus liebenswerter Familie, aber weil es Kuyper eben mit der Leichtigkeit hat, liest sie sich leicht und angenehm und nicht ohne Herzklopfen.
Was uns vorliegt, ist das Tontagebuch von Kos (13), dessen Vater ein Strandhotel betreibt; die Mutter ist an Krebs gestorben und Kos erinnert sich in berührenden Momenten an sie, aber gleichzeitig ist er unglaublich stark vom Alltag gefangen, denn eines Tages bricht sein Vater am Fußballplatz zusammen und muss zu einer Stent-Operation ins Krankenhaus. Nun muss Kos mit seinen leicht verrückten Schwestern Libbie (19), Briek (15) und Pel (9) nicht nur das Hotel managen, den Vater besuchen und belügen, feststellen, dass dieser verschuldet ist und eine Pfändung ansteht, sondern er ist auch schwer mit seinem Liebeskummer wegen der schönen Isabel beschäftigt, die er noch nicht mal geküsst hat.
All das reicht locker für einen Roman, und als auch noch eine tuvulanische Fußballmannschaft auftaucht, mit der der alte Koch des Hauses sich genauso gut versteht wie die junge Briek, geht es drunter und drüber – nicht zuletzt auch deshalb, weil das Finale des Schönheitswettbewerbs im Hotel ausgetragen wird.
Wie gesagt: leicht, oft lustig, immer wieder traurig, voll Slapstick und absonderlicher Zufälle – Kuyper hat sicher Spass beim Schreiben gehabt, und das überträgt sich bestimmt auf die Leser/innen.
P. S. Was nicht hätte sein müssen – dass der Originaltitel „Hotel de grote L“ so elaboriert übertragen wird.

S. 250

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.10.2015
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/detail/erst-wirst-du-verrueckt-und-dann-ein-schmetterling.html
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nein