The Lovely Way

Die Schweden sind ja immer für Überraschungen gut – und Nässlings Debutroman beschert uns eine schöne Abwechslung zum Jugendbuch-Mainstream.
Mary (Ich-Erzählerin) und Lovely sind beste Freundinnen, auch wenn Lovely von dem Mitschülerinnen und Mitschülern für ein wenig verrückt gehalten wird.

Aber es sind kleine Verrücktheiten – Stimmungen, Sätze aus dem Blitzblauen, Widerborstigkeiten gegen den drögen Alltag. Die beiden sechzehnjährigen Mädchen erträumen sich eine aufregend-unbeschwerte Existenz in London, sprechen daher auch ganz häufig Englisch miteinander; Mary liebt „Wuthering Heights“, Lovely pendelt zwischen Vorlieben, aber beide lieben einander und ihre Traumwelt, lieben es, ein bisschen Drama-Queen und anders als die anderen zu sein. Von Lovely erfahren wir eigentlich relativ wenig, aber Mary hat ein Zuhause, das auch nicht einfach ist, weil ihre Mutter einen neuen Freund hat, von dem sie schwanger ist – was den beiden Mädchen nicht gefällt.

Aber sie haben ja ihre Parallelwelt – und als Mary ihr erstes Mal beschreibt, da schwebt sie auch einfach nur so mit interesselosem Wohlgefallen durch, denn Fixpunkt in ihrem Leben bleibt Lovely.

Nässling hat das einfach gut hingekriegt – Anderssein, Selbstverliebtheit, Überspanntheit, Zuneigung, Todesverliebtheit, Selbststilisierung – Heranwachsen eben. Dabei hat sie aber dennoch zwei sympathische Heldinnen geschaffen, deren Welt man gerne betritt, zumal die anderen Welten ja wirklich eher biederbanal sind. Passend auch, der Sprachmix, gekoppelt mit Referenzen an Filme und Bücher, die wohl nicht alle verstehen werden. Aber – wie die Jugendlichen so gerne sagen – egal! Durchaus lesenswert!

Oetinger 2012; S. 256

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
05.06.2013
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/detail/the-lovely-way.html
Kostenpflichtig
nein