Mia, 16, erhält eines Tages einen Brief, in dem steht, dass ein gewisser Tim gestorben ist und dass in dem kleinen Ort im Allgäu, in dem er gewohnt hat, ein Päckchen für sie bereit liegt. Spontan entschließt Mia sich dorthin zu fahren, nachdem ihre Eltern sehr zugeknöpft auf den Brief reagiert haben und ihr Freund Tobias von der Snowboardclique auch nicht gerade eine große Stütze war.

Mit der Bahnfahrt beginnt Mias Reise in ihre Vergangenheit; Tim war ihr Onkel, und nun lernt sie die alten Freunde und Bekannten wieder kennen - und sie erfährt auch, warum sie die Zeit der Kindheit verdrängt hat. Da war jene furchtbare Nacht vor fast zehn Jahren, in der sich Jugendliche an ihr vergingen, in der Sebastian, in den sie sich nun (wieder) verliebt, hilflos daneben stand, nach der ihre Mutter ihren Bruder für den Vorfall verantwortlich gemacht hat.

Eine Schülerin meiner vierten Klasse hat mir das Buch empfohlen, und ich kann ihr Urteil, dass sich das Buch schön und bewegend liest, bestätigen. Mias Reise in die Vergangenheit ist ein Stück Selbstfindung (sie bricht mit Tobias), ein Stück Erwachsenwerden, und das hat Stehle, vor allem mit den Briefen Tims, die Mia bislang vorenthalten wurden, einfühlsam geschildert.

Ein Buch, das eher von Mädchen gelesen werden wird, das es aber sicher wert ist, gelesen zu werden.