Endland

Autor SCHÄUBLE, Martin

Verlag Hanser 2017

Das ist ein Buch für Basti und Bumsti und all ihre Unterläufel, weil der Houellebecq ist ja eh zu kompliziert. Gleichzeitig ist es aber auch eine gelungene Dystopie für Jugendliche, die noch Sinn für Anstand und Mitgefühl haben.

Deutschland wird von der Neuen Alternativen regiert – hohe Mauern umgeben das Land, Engstirnigkeit umgibt die Gehirne. Die Reichen werden reicher, die Armen sind, wie immer, die Deppen, und für Flüchtlinge (hier Invasoren genannt) gibt es keinen Platz mehr.

Erzählt wird der Roman aus drei Perspektiven. Anton (18) ist ein braver Grenzsoldat und erhält den Auftrag, in einem Flüchtlingslager eine Bombe zu zünden. Noah ist sein Freund (und verbotenerweise sein Geliebter), auch er bewacht die Grenze, flieht aber zu einer regierungsfeindlichen Hacker-Gruppe. Und Fana stammt aus Äthiopien, flieht mit Unterstützung einer deutschen Ärztin, die ihr helfen will, den Traumberuf zu ergreifen: Fana will Ärztin werden.

Es folgt ein durchaus abenteuerlicher Thriller, der aber auf zahlreichen Fakten basiert, und wer das Buch, das natürlich etwas vergröbert, liest, der kann gleich immer hiesige Stimmungsbilder mitdenken. Ja, könnte Bumsti wie Orbán, dann würd er den Roman einstampfen lassen, aber so ist es noch immer ein Buch, das man Jugendlichen wärmstens empfehlen kann.

pp. 216 | 13/14 Jahre

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
02.05.2018
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/rassismus/detail/endland.html
Kostenpflichtig
nein