Gar nichts von allem

Autor DUDA, Christian

Verlag Beltz&Gelberg 2017

Christian Duda heißt zwar nicht Christian Duda, aber das macht nichts, Hauptsache er hat einen flotten (witzig von Julia Friese illustrierten) Roman geschrieben, der allerdings nur an der Oberfläche komisch ist.

Magdi (12) schreibt seine Gedanken und Erlebnisse auf. Er wächst mit einer deutschen Mutter und einem aus einem nicht näher genannten arabischen Land stammenden Vater sowie drei Geschwistern in den 1970er-Jahren auf. Ihm schlägt einerseits unverhohlener Rassismus entgegen, nicht zuletzt von seiner Deutschlehrerin Voll, die – wie nicht wenige Deutschlehrer/innen noch heute – vom Aussehen auf die Sprachkenntnisse schließt. Die Eltern wollen keinesfalls auffallen, suchen auch nicht die Konfrontation; der Vater prügelt dafür seine Kinder (Tochter ausgenommen) für jede Regelverletzung. Kein Wunder, dass Magdis Vorbild der Boxer Mohammed Ali ist; wie der seine Gegner zu Boden streckt, so würde Magdi in absehbarer Zeit seinen Vater verprügeln.

Im Grunde ist’s also ein trauriger Roman um ein Kind, das von Familie und Gesellschaft permanent gekränkt und verletzt wird. Was Magdi aber auszeichnet, ist, dass er nicht aufgibt und sich seinen Humor und Scharfsinn bewahrt. Dafür wird er auch mit einem kleinen Silberstreif am Ende des Buches belohnt. Lesenswert!

S. 159 | 12/13 Jahre

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.02.2019
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/rassismus/detail/gar-nichts-von-allem.html
Kostenpflichtig
nein