An American Marriage

Autor JONES, Tayari

Verlag Chapel Hill: Algonquin Books 2020

“A stunning epic love story”, sagt der Klappentext. Und auch: “an insightful look into the hearts and minds of three people…”.

Als ich das Buch aus einem meiner Stöße herausfischte, fragte ich mich schon, warum ich es gekauft hatte, bis ich mich erinnerte, dass Jones damit (ihrem vierten Roman) 2019 den „Women’s Prize for Fiction“ gewonnen hat; und das interessiert mich immer. Tatsächlich ist es eine Dreiecksgeschichte (alle drei sind African Americans), und sie hat durch die Ereignisse in diesem Jahr noch mehr an Aktualität gewonnen, da einer der Protagonisten, Roy, unschuldig zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Roy hat gerade Celestial, eine erfolgreiche Künstlerin (Puppenmacherin), geheiratet, eine schöne, unabhängige Frau. Er schreibt ihr aus dem Gefängnis, sie schreibt anfangs oft zurück, aber allmählich beginnt die Entfremdung. Celestial findet Trost bei einem Freund von Roy; Andre war auch ihr Kindheitsfreund, und der hat sie immer schon geliebt. Als Roy plötzlich nach fünf Jahren (und keiner Wiedergutmachung) entlassen wird, spitzen sich die Ereignisse zu. Wie ist das mit der Rückkehr? (Jones hat nicht zufällig auf die „Odyssee“ verwiesen.) Beide Männer bemühen sich um Klarheit, versuchen einigermaßen redlich ‚Besitzansprüche‘ zu vermeiden, aber der Konflikt löst sich nicht so leicht auf.

Die drei Personen kommen unterschiedlich oft zu Wort, aber bei allen reicht es, um auch viel vom familiären Hintergrund mitzubekommen. Der ist sehr unterschiedlich (vor allem bei Roy und Celestial), aber für Gottvertrauen und Respekt vor den Eltern (Sir und Ma’am) ist gesorgt. So entsteht nicht nur ein differenziertes Gesellschaftsbild, sondern so entstehen auch drei sehr differenzierte Charakterbilder. Lesenswert!

pp. 306

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2020
Link
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