A Cake for the Gestapo
Autor KING, Jacqueline
Verlag ZunTold 2020
Ein bisschen irritiert es schon, dass Anthony McGowan (s. Archiv) in eine kleine Lobeshymne ausbricht, denn das Buch ist wahrlich keine Meisterleistung. Ich habe nie die „Hardy Boys“ gelesen, aber ungefähr so stelle ich mir die Erzählweise vor.
Als sich das Mädchen Spinner ein Schwein aussucht, sagt es: „I like this one. She is smiling.“ Daraufhin der ältere Clem: „‚Animals don’t smile.‘ Clem roared with laughter in the milking parlour.” Echt jetzt? Roared with laughter deswegen? Und das ist irgendwie typisch für die Erzählweise.
Was das Buch auszeichnet, ist der Schauplatz: Die kleine Kanalinsel Jersey wird 1940 von den Nazis besetzt, und eine Gruppe von vier Jugendlichen, Spinner, Clem, Ginger und Joe, gründen den Trotter Club, der mit Musik, Steinschleudern und rabiaten Schweinen versucht, die Nazis zu bekämpfen. Bekämpfen müssen sie auch die ‚bullies‘, wie Percy, dessen Mutter sich mit einem besonders unsympathischen Nazi namens Viktor einlässt, sowie den ein oder anderen Kollaborateur.
Die Situation wird immer ungemütlicher, Exekutionen finden statt, Clem plant sogar, Waffen einzusetzen.
King führt uns bis ins Jahr 1941, und sie hält am Anfang fest, dass es für die Jugendlichen anfänglich so etwas wie das große Abenteuer war, aus dem aber schließlich bitterer Ernst wurde.
Was also mit der plumpen Erzählweise versöhnt, ist, wie gesagt, der unübliche Schauplatz, das ist auch manche berührende Szene (Tod einer Mutter), aber insgesamt lässt das Buch doch eher kalt.
P. S. Warum das Lektorat nicht die deutschsprachigen Sätze überprüft, ist mir ein Rätsel. (Pas auf statt Pass auf etwa). Leute, ich erledige das beim nächsten Mal gratis für euch.
pp. 279 | 5. Klasse