Da wäre Dawsons Roman (s. auch Archiv) eher zugänglich, denn dort sind die Themen klar abgesteckt. Eine Sechzehnjährige wird als Supermodel entdeckt und trifft auf einen schmierigen Fotografen. Das lässt zumindest moralische Statements zu.

Jana Novak, deren Eltern aus Serbien eingewandert sind, wird zufällig durch einen ‚talent scout‘ entdeckt und heuert bei einer berühmten Agentur an; Jana ist groß, sehr dünn (obwohl sie anfangs reichlich isst) und wirkt deutlich androgyn. Am Anfang ist alles noch cool. Sie lernt berühmte Leute kennen, wird mit Aufträgen eingedeckt, verdient viel Geld und ist auf dem besten Weg, ein Supermodel zu werden.

Dann aber kommt der Stress: New York, Mailand, Tokyo – oft mit Übernachtungen in Absteigen, zusammen mit anderen Models. Der ‚meat market‘-Aspekt kommt immer deutlicher zum Tragen. Als der weltberühmte Fotograf sie begrapscht, wirft sie das aus der Bahn. Aber nicht auf Dauer: Irgendwann beginnt sie – mithilfe von Freundinnen und ihrem Freund Ferdy – zurückzuschlagen. Die Frage ist: Wird sie Erfolg damit haben?

Dawson zeigt gekonnt die anfängliche Freude über den Traumjob und das sich einschleichende Angewidert-Sein. Nicht alle finden ihre Arbeit unerträglich, sie denken an das viele Geld und halten durch. Dawson zeigt Jana als ein eigenständiges, in Freunde und Familie eingebettetes Mädchen, das versucht, seinen eigenen Weg zu gehen. Müsste vor allem bei Leserinnen ziemlich gut ankommen.

pp. 402 | 5. Klasse