Erzählt wird eine underdog-Geschichte. Jess (17) ist Kleptomanin und wird zum ‚community service‘ verdammt. Nicu ist Roma aus Rumänien und landet wegen eines kleinen Diebstahls ebenso dort.

Jess wächst bei Mutter und deren Partner auf; der ist ein besonderer Ungustl, Macho, Prügler, Säufer, der sich dann auch noch an Jess ranmacht. Auch in der Schule hat Jess wenig Chancen. Noch weniger Chancen hat Nicu, der eigentlich in Kürze mit einer Fünfzehnjährigen verheiratet werden soll, die er natürlich nicht kennt.

In der Schule ist er ein Außenseiter, wird gemobbt und von Lehrern mit Alltagsrassismus gedemütigt.

Keine gute Ausgangslage also für die beiden Jugendlichen; das dauert schon einmal, bis sie miteinander reden; aber irgendwann finden sie doch ein wenig zueinander, doch die Chancen auf den berühmten Silberstreif sind äußerst gering. Und alles kommt, wie es im Drama offensichtlich kommen muss…

Crossan und Conaghan erzählen vom Elend in unterschiedlicher Sprache: Während Jess normales Alltagsenglisch spricht, müht sich Nico mit seinen Wörtern und Satzkonstruktionen. Das wirkt sehr überzeugend und lässt den abwechselnden Redefluss gut nachvollziehen. Kein Kuschelbuch, daher umso lesenswerter.

pp. 326 | 5. Klasse