Wie kann Inklusion in der Bildung gelingen?

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Dieser Frage wurde bei einer Veranstaltung vom Verein "miteinander" an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz nachgegangen. Bei einer Diskussionrunde kamen betroffene Eltern aber auch die zuständige Bildungsministerin zu Wort.

Eine Schule für alle!

Ginge es nach der UN-Behindertenrechtskonvention, wäre das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen längst Normalfall. Denn seit 2008 ist die Chancengleichheit für Menschen mit Beeinträchtigungen in Österreich festgeschrieben.

Doch auf beiden Seiten herrscht Verunsicherung - auch wenn die Chancengleicheit grundsätzlich erwünscht ist, machen sich Eltern von Kinder mit und ohne Beeinträchtigung Sorgen, dass ihre Kinder dadurch Nachteile erfahren würden.

Interview: Sonja Hammerschmid über Inklusion

Am Beispiel von Südtirol hat sich die Ministerin für Bildung ihre Idee einer „Schule für alle“ geholt. In Südtirol wurden per Gesetz bereits im Jahre 1977 alle Sonderschulen abgeschafft. Schulpflichtige Kinder mit Beeinträchtigung gehen hier ganz normal in Regelschulen. Die Aufgabe der Integration wird dabei nicht der einzelnen Lehrperson überlassen, sondern dem gesamten Lehrkollegium übertragen. Ministerin Hammerschmid könnte sich eine schrittweise Öffnung der Sonderschulen auch für Österreich gut vorstellen.

Das Modell der Inklusion in Südtirol

Franz Lehmayr von der Fachstelle für Inklusion und Gesundheitsförderung in Bozen erklärt in seiner Keynote das Schulsystem in Südtirol, Italien. Mit einem Gesetz, das 1977 verabschiedet wurde, nimmt Italien weltweit eine Vorreiterrolle bei der Inklusion ein. Alle Sonderklassen, Sonderschulen und Sondereinrichtungen wurden geschlossen und die allgemeinen Schulen müssen alle schulpflichtigen Kinder aufnehmen. Die Aufgabe der Integration wird nicht der einzelnen Lehrperson, sondern dem gesamten Lehrerkollegium übertragen.

Der Verein "Miteinander" setzt sich für Menschen mit Beeinträchtigung ein und wollte diesem Thema mit dieser Veranstaltung auch eine große Bühne geben. Denn, Inklusion braucht es vor, während und auch nach der Schule!