Der Blickwinkel macht’s aus!

Bild (cc) PD/Pixabay

Ob die Akropolis in Athen, der Arc de Triomphe in Paris, der Central Park in New York oder das Stofftier im Kinderzimmer – jedes Motiv wirkt anders sobald man es aus einem neuen Blickwinkel ablichtet. Dazu gibt es bereits viele Beispiele. Möchten auch Sie es einmal probieren?


„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“

…dieses Zitat ist nicht von ungefähr. Verbindet jemand mit einem bestimmten Bild etwas Positives, kann es für den Nächsten ganz Konträres aussagen. Beim Betrachten von Bildern und Fotos spielen Emotionen, Erfahrungen aus der Vergangenheit, gegenwärtige Gefühle, Identifikation und vieles mehr eine Rolle und bestimmen, was man sieht oder sehen will.
Ähnlich ist es bei den Schaffern von Bildern: den Fotografen. Es hängt maßgeblich von der Perspektive und dem Betrachtungswinkel ab, wie ein Motiv abgelichtet wird und was man damit zeigen möchte. Fotografen verfolgen zumeist das Ziel, mit ihrem „dritten Auge" etwas Bestimmtes auszusagen, sei es, eine Geschichte zu erzählen, etwas zu dokumentieren, festzuhalten, zu kritisieren, hervorzuheben einen Moment einzufangen, u.s.w.

Was ändert sich beispielsweise, wenn ein Fotograf zuerst durch den Central Park in New York marschiert und dabei ein Foto knipst, und wenn er danach einen Flug über Manhattan wagt und den Park dabei aus der Vogelperspektive ablichtet? Oder was passiert mit einem Motiv, wird es einmal von ganz nah und einmal von ganz fern fotografiert, oder lichtet man es verkehrt herum ab? Welche Aufnahmen entstehen, wenn Fußgänger in einer stark frequentierten Fußgängerzone einmal von einer 1,90-m-großen Person und einmal von einem kleinen Kind abgelichtet werden? Welche Motive fangen Männer, welche Frauen ein?
In jeder Situation / von jedem Menschen werden gänzlich andere Bilder / andere Eindrücke und Emotionen… zustande kommen, und genau das ist es, was es so interessant macht.

Gute Beispiele für bekannte Plätze und Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Blickwinkeln finden Sie auf themetapicture.com

Probieren es auch Sie aus!

Sich mit Bildgestaltung und Bildinterpretation zu beschäftigen kann besonders spannend sein. Auch in der Kindergartengruppe oder im Schulunterricht ist dies immer wieder ein beliebtes Thema und trägt zur Förderung von Medienkompetenz bei, wenn mit den Kindern über Bilder, Bildinhalte, -absichten, -manipulation, etc. reflektiert wird. Dabei werden tausende Fragen aufgeworfen.

Zücken Sie eine Kamera und fotografieren Sie ein Objekt aus unterschiedlichen Perspektiven und Blickwinkeln! Was verändert sich? Erkennt man das Motiv wieder?, Welches Bild sieht besser aus?, Wo liegt im ersten Bild, wo im zweiten Bild der Blickfang? …