Gute Streit-/ Konfliktkultur - Was heißt, fair und konstruktiv Streiten lernen......

Immer häufiger wird der konstruktive Umgang mit Konflikten auch zu einem schulischen Thema und bildet zunehmend eine Schlüsselkompetenz im zwischenmenschlichen Umgang.

 

 
Linz STREITSCHULE Graz

M.Mag. Fridolin F. Schwaiger + Daniela Mayrhofer
 

Gute Streit-/ Konfliktkultur

Was heißt, fair und konstruktiv Streiten lernen......


Immer häufiger wird der konstruktive Umgang mit Konflikten auch zu einem

schulischen Thema und bildet zunehmend eine Schlüsselkompetenz im zwischenmenschlichen

Umgang.

Faires Streiten zählt zu den erlernbaren Fertigkeiten! Faires Streiten

- gewaltfreie Kommunikation (nach Marshall Rosenberg) - ist keine Fähigkeit,

die der eine Mensch besitzt, der andere jedoch nicht. Durch persönliche

Einsicht, bewusstes Lernen und praktisches Üben lässt sich vieles

erarbeiten und vervollkommnen.

Die Streitschule baut dabei auf folgenden Bausteinen auf:

       
  • Grundlagen für ein wertschätzendes Beziehungsmanagement
  •    
  • Konflikte erkennen und das eigene Konfliktverhalten reflektieren
  •    
  • Sich eigener Interessen und Erwartungen bewusst werden und diese
    klar kommunizieren - (Ich-Botschaften)
  •    
  • heikle Themen konstruktiv ansprechen
  •    
  • dem Anderen aktiv und einfühlsam zuhören und das Gemeinte
    hinter dem Gesagten zu erfassen
  •    
  • Feedback geben
  •    
  • Sicherheit in schwierigen Gesprächssitutationen gewinnen
  •    
  • Kritik äußern und Kritik annehmen können
  •    
  • Konflikte ansprechen und lösungsorientiert und für alle Beteiligten
    gewinnbringend verhandeln.

  •    

 

"

Konstruktive Streiter" versus "Destruktive Streiter"

"Konstruktive Streiter"

     

     

  • sprechen einen Konflikt an - aus der Sicht des "Ich" und achten auf die eigenen Gefühle und sind sich der dahinter liegenden Bedürfnisse bewußt
    (Beschreiben die Situation ohne zu bewerten oder zu interpretieren: Was ist passiert, welche Gefühle löst diese Situation bei mir aus, welches Bedürfnis ist nicht berücksichtigt, was ist mein Wunsch...)
  •  

     

  • berücksichtigen die möglichen Ursachen für die unterschiedliche Wahrnehmung - achten auf die Gefühle des Gesprächspartners und versuchen deren Bedürfnisse herauszufinden
  •  

     

  • gehen wertschätzend miteinander um und hören einander zu
  •  

     

  • suchen nach Lösungen, nicht nach Schuldigen
    Es ist menschlich, nach Schuldigen zu suchen und es erleichtert, wenn man an jemandem seinen Ärger ablassen kann. Konstruktive Streiter gehen jedoch über diese Stufe rasch hinweg um zu eruieren: Was ist zu tun?, Wo liegen mögliche Lösungen? Was brauche ich?, Was braucht der andere?, ...
  •  

     

  • verfolgen die Win-Win Strategie
  •  

     

"Destruktive Streiter"

     

     

  • suchen nach einem Schuldigen
    Du bist schuld dass.......
    Wenn du nicht......, dann hätten wir nun dieses Problem
    nicht.......

  •  

     

  • interpretieren, analysieren, diagnostizieren
    Das denkst du doch nur, weil du Angst vor Neuem hast....
  •  

     

  • ?werten den Gesprächspartner ab
    Diese unendliche Trägheit ist so typisch für dich…….
  •  

     

  • weiß, was mit dem Gesprächspartner "nicht in Ordnung ist"
    Dein Problem ist, dass ......, Du siehst das einfach nicht richtig.....,
    Sie sind zu oberflächlich, daher.....
  •  

     

  • drohen, bestimmen, befehlen
    Wenn du dich nicht änderst, dann......
  •  

     

     

     

  • können kaum zuhören und unterbrechen den Gesprächsparnter
  •  

     

  • möchten siegen
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Eine Gruppenübung (Schule) zum Thema:

Wofür eigentlich Streiten?

Streiten ja - aber fair.

Streiten ist nicht prinzipiell schlecht. Ganz im Gegenteil ist das Austragen

und bewußte Gestalten von Konflikten etwas sehr Wichtiges und Positives.

Freilich ist es dafür auch entscheidend, dass wir dabei fair miteinander

umgehen.

Wenn wir uns also einig sind wofür Streiten eigentlich gut ist und was

fair und was unfair ist, können wir konstruktiver miteinander streiten.

Die Gruppe teilt sich in zwei Kleingruppen. Eine Gruppe überlegt sich,

wofür streiten gut ist:

Was soll beim Streiten herauskommen?

Was bringt streiten?

Die zweite Gruppe hingegen überlegt sich, wie - ihrer Erfahrung nach

- Streit tatsächlich geschieht:

Wie wird gestritten?

Was passiert beim Streiten?

Die Ergebnisse ihrer Überlegungen halten die beiden Kleingruppen fest,

indem sie Aussagen, die sie für gültig/richtig halten, auf Zettel

(ca A3) schreiben. Und zwar jeweils eine Aussage auf ein Blatt, wobei die Gruppe,

die sich damit beschäftigt, wie sie Streit real erlebt hat, "nüchtern-sachlich" schwarz

auf weiß notiert und die Gruppe, welche darüber nachdenkt, was Streiten

im Idealfall bringen soll, ihre Aussagen auf färbigem Papier notiert.

 

Nach

einer Arbeitszeit von etwa 5 - 7 Minuten werden die Resultate präsentiert,

indem die beschrifteten Blätter - Streiten geschieht ja immer zwischen

Menschen -

zwischen den Bildern der Gesichter zweier streitender Menschen befestigt werden.

Bei entsprechender Anordnung (zusammengehörige Sätze werden in gebührender

Nachbarschaft, deckungsgleiche Sätze eben deckungsgleich, usw. angebracht)

ist die Gruppe - dank der differenzierten Farbgebung, fast auf den ersten Blick

in der Lage festzustellen, wie es sich mit dem Streiten als verhält:

Wofür sollte/könnte es gut sein?

Wo liegen (noch) Mängel in der tatsächlichen Praxis?

 

(c) Streitschule Linz-Graz
4020 Linz, Stefan-Fechter Weg 4 / T: 0732-776611

www.streitschule-linz.at - www.streitschule-graz.at - www.mediation-linz.at

 

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://thema.schule.at/thema/detail/gute-streit-konfliktkultur-was-heisst-fair-und-konstruktiv-streiten-lernen.html?parentuid=109252&cHash=1444eba65c10edb18872b4b5f476ec89
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