Science Slam Staatsmeisterschaft 2016

(c) BMWFW/Martin Lusser

Im Rahmen der „Langen Nacht der Forschung“ fand am 22. April 2016 das Science Slam Österreichfinale statt.

Hunderte Wissenschaftsinteressierte drängten sich ins Bühnenzelt am Wiener Heldenplatz, wo die Slam Champions aus fünf Städten ihre aktuelle Forschung in je 6 Minuten pointiert und allgemeinverständlich präsentierten und für kurzweilige Unterhaltung auf hohem wissenschaftlichem Niveau sorgten.

Von romantischen mathematischen Formeln bis zur revolutionären Akku-Technologie

Das Themenspektrum reichte von revolutionärer Akku-Technologie über Trockenstress bei Bäumen bis zu romantischen mathematischen Formeln. Zur Veranschaulichung der Forschungsprojekte kamen auf der Bühne unter anderem ein quietschendes „Quantenhuhn“, Tischtennisbälle im Ionenmodell aus Eierkartons und sogar ein sprechender Bergahorn mit deftigem Tiroler Dialekt zum Einsatz.

Chemiker Florian Preishuber-Pflügl (TU Graz) demonstrierte seine Dissertation mit anschaulichen Ionenmodellen und Piktogrammen. Peter Ranacher (Geoinformatik, Uni Salzburg) kam mit einem ganzen Team auf die Bühne und stellte seine Forschung zur Analyse von Fahrverhalten und Treibstoffverbrauch mittels GPS-Daten in einer rasanten szenischen Inszenierung dar. Stefan Mayr (Botanik, Uni Innsbruck) erläuterte die Emboliegefahr bei Bäumen in einer humorvollen Bauchredner-Präsentation und der Mathematiker Felix Günther (Uni Wien) erklärte diskrete Krümmung mittels Fußball, krummer Gurke und Milchpackerl.

Hier einige Video-Impressionen vom Finale:

Flash ist Pflicht!


Linzer Physikerin Martyna Grydlik siegte

Martyna Grydlik vom Institut für Halbleiter- und Festkörperphysik der Uni Linz beeindruckte sowohl mit enormer Bühnenpräsenz als auch mit einem echten Durchbruch in der Halbleiterphysik, der ihr kürzlich gemeinsam mit Forschungs- und Lebenspartner Moritz Brehm (im Kurzauftritt als „Prof. Heisenberg“ ebenfalls auf der Bühne zu sehen) gelungen ist: Wenn man ein Elektron (symbolisiert durch ein quietschendes Gummi-Huhn) in einen winzigen Quantenpunkt (Vogelkäfig) sperrt, dann können Silizium-Kristalle mit einer raffinierten Technik als Laser eingesetzt werden – dank Heisenbergs Unschärfeprinzip. Unterstützt durch Klänge aus „Star Wars“ demonstrierte Martyna Grydlik diesen Effekt mit gezielten Hühnerwürfen samt Laserschwert und wurde im anschließenden Publikumsvoting zum nationalen Slam Champion 2016 gekürt.

Die 1980 in Warschau geborene Physikerin wird nun Österreich beim Europafinale in Hamburg vertreten. Ihre Forschung könnte zur nächsten Revolution in der Elektronik beitragen: Wenn es gelingt, in Mikrochips von Handys oder Laptops Daten mittels Laserlicht zu übertragen, dann steigt die Geschwindigkeit enorm während gleichzeitig der Akkuverbrauch drastisch sinkt.

Weitere Infos unter: www.scienceslam.at