Orangentage

„Orangentage“ erzählt die Geschichte des (fast) vierzehnjährigen Darek, der in einem kleinen tschechischen Dorf mit seinem Vater und seiner leicht behinderten Schwester Ema lebt.

Alle zusammen verwinden sie nur schwer den Tod der Frau/Mutter; der Vater trinkt im Übermaß und lässt die Kinder auf sich gestellt, sodass das Jugendamt einschreiten will. Darek kommt kaum über den Verlust hinweg, ist aggressiv und unsicher. Nur seine Freundschaft (und Liebe!) zur etwas älteren Hanka hält ihn aufrecht.
Da hat der Vater eines Tages plötzlich einen neuen Job. Anton, ein alter Freund, will, dass er Pferde aufpäppelt, sodass diese mit Gewinn weiterverkauft werden können. Alles schein einigermaßen ins Lot zu kommen: Es gibt Arbeit, die Freude macht, (Darek verliebt sich förmlich in die Tiere), die Beziehung zu Hanka entwickelt sich, trotz aller Rückschläge gut, und Darek scheint einen wichtigen Reifeschritt zu machen.
Da hört er eines Tages, dass die Pferde doch nicht für Rennen aufgepäppelt werden, sondern – und das verrate ich nicht, damit ich mir keine Spoiler-Rufe eintrage. So viel aber: Procházková erzählt unaufdringlich von einem Familienleben am Rande der Armut, von Freuden und Nöten des Alltags, von kleinen Erfolgen und großen Enttäuschungen. Das ist kein Reißer, aber das ist ein Jugendbuch in bester Erzähltradition, das uns auf seine eigene Art und Weise in eine andere Welt entführt.

Ausprobieren!

Sauerländer 2012; S. 239

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
02.07.2012
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/julit-deutsch/detail/orangentage.html
Kostenpflichtig
nein