Sophie Perella (17) soll ihr letztes Schuljahr beginnen, als sie und ihre Mutter gezwungen sind, mit der infizierten jüngeren Schwester Kira nach Oxford zu ziehen, wo Tante Irene, eine historische Epidemologin, lebt. Während Kira dem neuen Virus erliegt, freundet sich Sophie immer mehr mit der Tante an, die faszinierende Einblicke in die Geschichte der Pest bietet. Als Sophie merkt, dass die neuen Toten nicht wirklich tot sind, „rettet“ sie ihre Schwester aus der Leichenkammer. Was die Erwachsenen nicht sehen wollen – neue Existenzen scheinen möglich. Was die Ärzteschaft, was die Behörden zur Vertuschung unternehmen, ist durchaus gruselig und lässt uns in Corona-Zeiten noch mehr gruseln, vor allem jene, die Verschwörungstheorien lieben. „The Migration“ ist eine subtil-poetisch geschriebene Geschichte einer Pandemie, in der sich Probleme der Gegenwart mit genauer historischer Recherche verbinden (Marshall selbst hat in Oxford zur Pest recherchiert). Das sanfte Zombie-Motiv hat wohl auch Carey („The Girl With All the Gifts“, s. Archiv) zum Klappentextlob inspiriert. Lesenswert!

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