Bearmouth

Autor HYDER, Liz

Verlag Pushkin Press 2019

Leicht ist es nicht, man muss sich erst in die Sprache einlesen, denn Newt Coombes arbeitet in einer Kohlenmine (seit dem 4. Lebensjahr) und stellt gleich eingangs fest: „I am lerrnin my letiis.“

Eine typische Passage lautet also: „Jack has strated toc off. We all dred it down here. The coff. Hack, hack, hack, h goes at nyte. An the uvvers get cross. Weve all had itone time or annuver but this is a bad un. He coffd up bits o black the uvver day at mess. Could see it in the parms o his hands lyke black. slime.”

Newt ist ein Teenager, der wie alle anderen an den Mayker glaubt, an die gottgewollte Ordnung der Dinge. Bis eines Tages Devlin zu ihrer Arbeitsgruppe stößt; Devlin = Devil denkt Newt, aber allmählich verfängt dessen Gedanke: “It only taykes one person to start a revolushun.”

Nach und nach versteht Newt, dass ein ungeheures System an Ausbeutung und Unterdrückung stattfindet, aber selbst sein Mentor Thomas, der ihm Lesen und Schreiben beibringt, ist davon überzeugt, dass das eben das vom Mayker vorgesehene Schicksal ist; davon können ihn auch diverse Schurkentaten nicht abbringen. Doch Newt, der noch eine besonders überraschende Wendung erleben muss, gibt nicht auf. Gemeinsam mit Devlin will er ein Zeichen setzen, das die „gottgewollte“ Ordnung auflösen soll.

Wer sich einmal in die Sprache eingelesen hat (daher eher 6. als 5. Klasse), wird mit einem äußerst spannenden Debutroman belohnt. Hyder hat viktorianische Kinderarbeit als Folie für ihr Buch benutzt und versteht es ausgezeichnet, das Beklemmende der Arbeit unter Tage zu vermitteln. Eine Handvoll Gutgläubiger, eine Handvoll Schurken komplettiert das Bild von zwei Jugendlichen, die sich nicht unterkriegen lassen wollen. Lesenswert!

pp. 313 | 5./6. Klasse

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.09.2020
Link
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Kostenpflichtig
nein