Bildung im Wandel: Schule braucht Herz, Mut und Beziehung

In ihrem leidenschaftlichen Vortrag stellt Margret Rasfeld das aktuelle Schulsystem grundlegend in Frage. Statt Stoffvermittlung und Noten steht für sie die Stärkung junger Menschen im Mittelpunkt. Schule müsse ein Ort der Beziehung, der Potenzialentfaltung und der gesellschaftlichen Teilhabe werden.

Ohnmacht und Entfremdung – Symptome eines kranken Systems

Viele Kinder und Jugendliche erleben Schule als belastend, sinnlos und entmutigend. Rasfeld verweist auf Studien, laut denen sich über 90 % der Jugendlichen regelmäßig ohnmächtig fühlen. Prüfungen, starrer Unterricht und fehlende Resonanzräume seien Ausdruck eines Systems, das entfremdet statt bildet.

Neue Lernformate: Verantwortung, Emotion und Selbstwirksamkeit

Die Schule der Zukunft braucht Freiräume für echte Mitgestaltung. Formate wie Klassenrat, Schulversammlung oder das Schulfach „Verantwortung“ zeigen, wie Demokratiebildung und Selbstwirksamkeit praktisch gelingen können. Emotionale Bildung, Wertschätzung und partizipatives Lernen stehen dabei im Zentrum.

Der Wandel hat begonnen – und er braucht Mut

Rasfeld betont, dass viele Schulen bereits neue Wege gehen – auch in Österreich. Projekte wie „Schule im Aufbruch“ oder der „FREI DAY“ machen Mut. Entscheidend ist ein gemeinsamer Haltungswandel bei Lehrkräften, Behörden und Politik: weg vom Kontrollieren, hin zum Ermöglichen.

Margret Rasfeld ist Bildungsinnovatorin und Mitgründerin der Initiative Schule im Aufbruch; beim Schulaufsichtskongress 2025 sprach sie über transformative Bildung und die Rolle von Schulen als Zukunftswerkstätten.