Bildungsbudget 2025

Mehr Geld im System, aber auch gezielte Einsparungen
Das Bildungsbudget wächst – und muss dennoch einen Beitrag zur Budgetkonsolidierung leisten. Für die Jahre 2025 und 2026 steigen die Mittel des Bildungsministeriums jeweils um rund eine halbe Milliarde Euro auf zunächst 12 und dann 12,5 Milliarden Euro. Gleichzeitig wird ein Sparbeitrag von 76 Millionen Euro erbracht, wie Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) ankündigte. Gespart wird vor allem im administrativen Bereich sowie durch eine Reduktion des Teamteachings in Kleinstklassen. Fortgeführt werden hingegen gezielte Investitionen in die Deutschförderung und der Chancenbonus.
Weniger Teamteaching in kleinen Klassen
Trotz steigender Mittel bleibt Teamteaching künftig seltener: In Klassen mit 14 oder weniger Lernende soll es künftig grundsätzlich keine zweite Lehrkraft mehr geben. Ausnahmen sind etwa bei Inklusionsklassen vorgesehen. Diese Maßnahme betrifft alle Bundesländer – selbst in Wien gibt es laut Ministeriums-Generalsekretär Martin Netzer rund 100 solcher Kleinstklassen. Die Kürzung soll Einsparungen von rund 6,7 Millionen Euro bringen.
Bildungsbudget 2025/26 auf einen Blick
Bereich | Veränderung/Maßnahme |
---|---|
Gesamtbudget | +500 Mio. jährlich → 12,5 Mrd. € (2026) |
Sparbeitrag Bildung | –76 Mio. € (2025) |
Einsparungen Verwaltung | –51 Mio. € (v.a. durch Nicht-Nachbesetzungen) |
Wegfall Teamteaching | –6,7 Mio. € (Kleinstklassen) |
Neue Lehrendestellen | ca. +900 Planstellen |
Chancenbonus | 65 Mio. € jährlich ab 2026/27 |
Ausbildungsplätze Elementarpädagogik | +10 Mio. € |
Zwei Drittel der Einsparungen im Verwaltungsbereich
Den größten Teil des Sparpakets trägt die Verwaltung: Rund 51 Millionen Euro – zwei Drittel des Gesamtvolumens – sollen durch restriktive Nachbesetzungen und reduzierte Sachausgaben eingebracht werden. So wird im Bildungsministerium nur jede dritte Planstelle nachbesetzt. Ähnliche Maßnahmen sind für Bildungsdirektionen und Pädagogische Hochschulen vorgesehen. Auch bei Infrastrukturprojekten und Pflegeschulen wird vorübergehend gespart.
Budgetwachstum durch Gehälter und neue Planstellen
Der überwiegende Anteil des Budgetzuwachses geht auf gestiegene Personalkosten zurück – der Personalanteil liegt bei rund 86 Prozent. Diese steigen insbesondere durch die Gehaltsabschlüsse für den Öffentlichen Dienst. Hinzu kommen paktierte Maßnahmen aus früheren Regierungsperioden und neue Initiativen der aktuellen Koalition. Aufgrund wachsender Schülerzahlen und der verstärkten Deutschförderung ist mit bis zu 900 neuen Lehrende-Planstellen zu rechnen.
Unterstützung für Schulleitungen wird ausgebaut
Die von der Vorgängerregierung beschlossene Einführung von pädagogisch-administrativen Fachkräften wird schrittweise umgesetzt. Ziel ist es, insbesondere an Pflichtschulen die Direktionen zu entlasten. Die Umsetzung erfolgt jedoch nicht mehr nach einem fixen gesetzlichen Schlüssel, sondern im Einvernehmen mit der Gewerkschaft anhand eines Stufenmodells. Die jährlichen Kosten im Vollausbau sinken damit auf rund 47 Millionen Euro. Die Bundesländer legen den konkreten Umsetzungsplan fest.
Investitionen in Ausbildung und Chancenförderung
In die Ausbildung von Elementarpädagoginnen und -pädagogen fließen zehn Millionen Euro. Ab dem Schuljahr 2026/27 wird außerdem der Chancenbonus voll wirksam – mit jährlich 65 Millionen Euro für Schulen mit besonderem Unterstützungsbedarf. Noch nicht im Doppelbudget enthalten sind Maßnahmen wie ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr oder das neue Unterrichtsfach Demokratie, die planmäßig erst ab 2027 starten sollen.
Konsolidieren ohne massive Einschnitte im Klassenzimmer
Insgesamt tragen alle Ministerien zur Konsolidierung des Staatshaushalts bei – rund 1,1 Milliarden Euro müssen eingespart werden. Der Bildungsbereich sei dabei mit Bedacht behandelt worden, betont Minister Wiederkehr. „Es war nicht trivial, neben der Konsolidierung auch zu investieren.“ Man habe versucht, Einschnitte in den Klassenzimmern weitgehend zu vermeiden. Netzer ergänzte, dass die Budgetverhandlungen dieses Mal zwar intensiv, aber nicht außergewöhnlich schwierig gewesen seien.