Chancen und Risiken der Digitalisierung für unsere Bildung

Wir leben in einer Zeit der radikalen, stetigen Veränderung. Die Innovationen werden von Technologien wie der künstlichen Intelligenz (AI) und der Biogenetik angetrieben. Die Digitalisierung macht auch vor der Berufswelt nicht Halt. Doch nicht nur im Arbeits-, auch im Privatleben halten die Innovationen Einzug. Vielerorts hat dies Entlastungen von Einzelpersonen zur Folge. Besonders stark von den Veränderungen ist das Schulsystem betroffen durch die Möglichkeiten der digitalisierten und individualisierten Bildung. Welche Vorteile und Tücken diese Veränderung bedeutet, erklärt Digital Experte Chris Jon Graf gerne in folgendem Gastbeitrag.

Digitalisierung bedeutet Individualisierung

Ein großer Vorteil der digitalisierten Bildung liegt meiner Meinung nach in der Individualisierung. Das Denken out of the box, das in der heutigen Arbeitswelt ohnehin immer mehr gefragt ist, als das blinde Gehorchen, kann dadurch viel mehr gefördert werden. Die Individualisierung ermöglicht es, einzelne Schülerinnen und Schüler ganz gezielt zu unterrichten und auf ihre speziellen Begabungen Rücksicht zu nehmen. Gerade bei begabten Kindern geht viel Potenzial verloren, wenn sie sich in ihrem Lerntempo anderen Schülerinnen und Schülern anpassen müssen. Die Digitalisierung kann dabei helfen, diesen Missstand zu vermeiden.

So kann jedem Kind eine individualisierte Schulbildung ermöglicht werden, anstatt wie im alten Klassensystem eine Bildung für 30 Schülerinnen und Schüler auf einmal zu generieren, die am Schluss auf niemanden so richtig passt. Denn je früher die Interessen und Begabungen eines Kindes erkannt und gefördert werden, desto besser. Durch die Digitalisierung ist das Lernangebot auch vielfältiger und breiter gefächert. Wie soll ein kleines Kind beispielsweise Japanisch lernen, wenn es an der betreffenden Schule oder vielleicht sogar in der ganzen Stadt keinen einzigen Japanisch-Lehrer gibt? Nun, die Digitalisierung macht diesen Unterricht auch über eine große Entfernung hinweg möglich.

Durch den frühen Erwerb von Kenntnissen und besonderen Fähigkeiten steigen nicht nur die Chancen auf dem späteren Arbeitsmarkt, sondern auch das Selbstwertgefühl des Kindes steigt ungemein.

Starre Stundenpläne gehören der Vergangenheit an

Auch wird die pädagogische Forschung davon profitieren, einfach weil die Datensätze durch die Digitalisierung größer werden. Allerdings sind diese Daten, natürlich ausgesprochen sensibel zu behandeln.

Aber auch von der Gesamtorganisation her kann die Digitalisierung dazu beitragen, den schulischen Horizont zu erweitern und zu überschreiten, um sich besser auf die Berufswelt vorzubereiten. Das kann in der Praxis so aussehen, dass die Schülerinnen und Schüler schon viel früher als bisher - wenn überhaupt - mit Projektarbeiten konfrontiert werden, anstatt die schematischen Aufgaben aus den althergebrachten Lehrbüchern stumpf abzuarbeiten.

Diese Projektarbeit ist bestenfalls gar nicht an einen festen Stundenplan gebunden, vielmehr können die Schülerinnen und Schüler sie dann erledigen, wenn es am besten in ihren Tagesablauf passt, um nebenher noch ihren Hobbys etc. nachzugehen. Denn gerade in einem jungen Alter ist eine School-Life-Balance ungemein wichtig und prägend für die Persönlichkeitsentwicklung.

Der Mensch lernt spielerisch am besten

Nun stellt die Digitalisierung aber auch eine große Herausforderung hinsichtlich der Disziplin dar, die in jungen Jahren sicherlich bei vielen noch nicht so ausgeprägt ist. Wenn es also keinen institutionellen Zwang und keinen zeitlich geregelten Ablauf gibt, besteht die Gefahr, dass viele Kinder die schulische Arbeit vernachlässigen. Hier gilt es, die Eltern in die Pflicht zu nehmen. Andererseits kann gerade das auf das Kind individuell zugeschnittene Bildungsangebot auch für mehr Motivation sorgen.

Pädagogische Studien beweisen, dass der Mensch spielerisch am besten lernt und weniger gut durch zwanghafte Mechanismen. Gerade die digitalisierten Bildungsangebote bringen den Kindern diese spielerischen Elemente näher, die damit auch den Lernerfolg verbessern. Denn der Mensch ist von Natur aus ein sehr lernbegieriges Wesen und es fällt ihm leichter, sich Wissen in Themengebieten anzueignen, die ihn auch wirklich interessieren. Die Digitalisierung hilft dabei, diese Lieblingsthemen den Schülerinnen und Schülern schneller und einfacher zugänglich zu machen.

Chris Jon Graf ist Gründer und Geschäftsführer der Digital Passion GmbH. Er verfolgt das Ziel, Menschen durch die Digitalisierung ihren Traumberuf zu verschaffen. Gleichzeitig  möchte er durch die Digitalisierung auch mehr Chancengleichheit für Menschen in Entwicklungsländern sorgen. Dafür hat er das Projekt Passion Hub ins Leben gerufen, welches durch den Zugang zu Co-Working Spaces, Coaching, virtuelle Assistenten, Webdesign und Online Marketing zu mehr finanziellen Mitteln, sowie Wirtschafts- und Innovationskompetenzen führen und somit zur Bekämpfung der Armut beitragen soll.

Hier finden Sie weitere Informationen über die Digital Passion GmbH und das Passion Hub Projekt.