Chancenbonus stärkt Schulen in sozial schwieriger Lage

Ab dem kommenden Schuljahr 2026/27 erhalten österreichweit 400 Schulen zusätzliche Unterstützung durch den neuen Chancenbonus. Der Bund stellt dafür bis zu 800 neue Planstellen bereit. Profitieren sollen vor allem jene Standorte, an denen viele Kinder aus armutsgefährdeten Familien kommen oder zu Hause nicht Deutsch als Erstsprache sprechen. Die Schulen können flexibel entscheiden, ob sie Lehrkräfte, Schulpsychologie oder sozialpädagogische Unterstützung benötigen.

Schulklasse mit Lehrkraft

Mehr Ressourcen für benachteiligte Standorte

Die Maßnahme richtet sich an Schulen mit besonders herausfordernden Rahmenbedingungen. Grundlage für die Auswahl ist die sozioökonomische Ausgangslage der Schülerinnen und Schüler, erfasst über die SÖL-Kategorien. Besonders berücksichtigt werden Standorte, an denen viele Eltern nur einen Pflichtschulabschluss haben, ein niedriges Einkommen beziehen oder arbeitslos sind, sowie Schulen mit hohem Anteil an Kindern, die zu Hause nicht Deutsch sprechen.

Landesweite Verteilung der zusätzlichen Stellen

Die insgesamt 800 neuen Stellen werden nach Schulgröße verteilt. Abhängig vom Standort erhalten die Schulen zwischen einem und sieben Vollzeitäquivalenten. Der größte Anteil entfällt auf Wien mit 227 Volksschulen und Mittelschulen, gefolgt von Oberösterreich mit 60 teilnehmenden Schulen. Auch in der Steiermark, Niederösterreich, Salzburg, Tirol, Kärnten, Vorarlberg und dem Burgenland profitieren ausgewählte Standorte vom Programm.

Neue Perspektiven trotz Lehrermangel

Auf den aktuellen Lehrermangel angesprochen, betont Bildungsminister Christoph Wiederkehr, dass sich die Lage österreichweit verbessert habe. Trotzdem könne es regional zu Engpässen kommen. Ziel sei es, die zusätzlichen Ressourcen dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden, um die Chancengerechtigkeit nachhaltig zu verbessern.

Reaktionen aus Politik und Interessenvertretungen

Der Chancenbonus stößt auf breite Zustimmung. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft begrüßen die Ausweitung der Förderung und heben die Bedeutung zusätzlicher Unterstützungssysteme hervor. Gleichzeitig wird betont, dass ein langfristiges Paket notwendig sei, um Schulen umfassend zu entlasten und weitere Berufsgruppen wie Ergotherapie oder Logopädie zu integrieren.