Eignungsprüfung für Elementarpädagogen wird reformiert

Die Personalnot zwingt offenbar, auch bei den Aufnahmeverfahren neue Wege zu gehen. Keine Purzelbäume, kein Klatschen im Rhythmus, keine Überprüfung der körperlichen Gewandtheit und Belastbarkeit oder der musikalischen Bildung und die Fähigkeit zum schöpferischen Gestalten. All dies entfällt. Künftig soll nur noch die Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit überprüft werden. Damit soll der Einstieg für Interessierte erleichtert werden. 

Kindergartenkinder beim Spielen

Bisher wesentliche Teile entfallen

Entfallen würden dabei jene Prüfungsteile, bei denen etwa ein Rhythmus nachgeklatscht oder eine Melodie nachgesungen werden muss. Auch der Nachweis der Schwimmfähigkeit sowie etwa ein Lauf bzw. Geschicklichkeitslauf mit abschließendem Purzelbaum müssen nicht mehr erbracht werden. Gleiches gilt für die Überprüfung der feinmotorischen und der "schöpferischen" Fähigkeiten etwa durch eine Zeichnung.

Dauer der Eignungsprüfung soll gleichbleiben

Übrig bleibt der Nachweis der Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit. "Der Schwerpunkt der Eignungsprüfung soll auf sozial-kommunikative Kompetenzen, wie Persönlichkeitsbildung, Reflexion des eigenen Verhaltens oder Verhalten in der Gruppe gelegt werden", heißt es in den Erläuterungen. Dauern soll sie ähnlich wie bisher zwei bis vier Stunden.

Nicht geprüfte Eignungen werden in Ausbildung vermittelt

Natascha Taslimi vom NEBÖ (Netzwerk elementare Bildung Österreich) war in einer der Arbeitsgruppen, die diese Reform ausgearbeitet hat. Die Reform soll eine Erleichterung sein, sich für den Beruf des Elementarpädagogen bzw. der -pädagogin zu entscheiden, sagt Taslimi im Ö1-Mittagsjournal. Wichtig ist ihr zu betonen, dass diese Fähigkeiten im Laufe der Ausbildung ohnehin vermittelt werden. 

Nicht jeder muss alles können

Auch in Unternehmen sei es so, dass es verschiedene Fähigkeiten gäbe, die miteinander ergänzt werden können. Ähnlich könne man künftig in Kindergärten multiprofessionelle Teams bilden, wo jeder seine Spezialisierung hat. Taslini hofft, dass mit dieser Reform der Männer-Anteil in den Kindergärten erhöht wird, betont aber, dass diese Reform auch einen Vorteil für Frauen bringen wird. 

Arbeitsbedingungen müssen attraktiver werden

Mit dieser Änderung mag zwar der Einstieg in die Ausbildung attraktiv werden, die Arbeitsbedingungen stehen allerdings weiterhin in der Kritik. Die Forderungen sind bekannt: Bessere Entlohnung, mehr Vor- und Nachbereitungszeit, kleinere Gruppen, regelmäßige Supervision, so Taslini.