Erneut Extraförderstunden, aber weniger als bisher

Auch im nächsten Schuljahr wird es wieder Zusatzförderstunden geben, jedoch in abgespeckter Form. Im Schuljahr 2021/22 sind vom Bildungsministerium in 9. Schulstufen und Abschlussklassen 1,5 Wochenstunden pro Klasse vorgesehen. Die geplanten zwei Extrastunden an Volksschulen und 1,5 Stunden in übrigen Klassen sind vorerst im Wintersemester fix.

Bildungsminister Heinz Faßmann
BM Heinz Faßmann

Förderangebote auch im Sommersemester

Auch für das darauffolgende Sommersemester soll es entsprechende Förderangebote geben, versichert Bildungsminister Heinz Faßmann. Insgesamt sollen im nächsten Schuljahr nach derzeitigem Stand 127,9 Millionen Euro in zusätzliche Förderstunden fließen. Davon kommen rund 18,7 Mio. Euro aus dem REACT-Fonds der EU, durch den Benachteiligungen und Bildungsdefizite durch die Coronapandemie verhindert werden sollen. Sie sind für die schon jetzt über das gesamte Schuljahr fixierten Fördermaßnahmen in den 9. Schulstufen und Abschlussklassen reserviert.

Die übrigen Mittel - knapp 109,3 Mio. Euro - entfallen auf die Förderungen aller übrigen Klassen während des Wintersemesters 2021, wobei hier der Schwerpunkt wie schon bisher auf Standorten mit besonders vielen Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf liegen soll.

Im Vorjahr sind Fördergelder liegengeblieben

Nicht alle vom Bildungsressort eingeplanten Mittel sind im letzten Schuljahr ausgeschöpft worden. Rund 41 der dafür eingeplanten gut 117 Mio. Euro sind liegengeblieben. Während die Förderstunden für die Abschlussklassen zu nahezu 100 Prozent abgerufen wurden, waren es bei den übrigen Förderstunden im Schnitt nur zwei Drittel.

Das lag nach Rückmeldungen der Bildungsdirektionen an das Ministerium vor allem daran, dass das Lehrpersonal aufgrund der Coronasituation bereits aus- bzw. überlastet war, der Schichtbetrieb die Abhaltung der Förderstunden in der Klasse erschwerte bzw. den Schülerinnen und Schülern angesichts der ohnehin hohen Belastung keine zusätzlichen Stunden zumutbar schienen.

Sommerschule soll gesetzlich verankert werden

Jetzt in den Ferien läuft auch die Sommerschule - auch sie wurde anlässlich von Corona erstmals im letzten Jahr eingeführt. Speziell für Kinder mit Aufholbedarf in Deutsch wurde diese Möglichkeit von rund 22.000 Schülerinnen und Schülern wahrgenommen. Diesen Sommer haben sich mehr angemeldet: fast 40.000 Kinder und Jugendliche wollen das Angebot annehmen. Für Bildungsminister Faßmann ein Auftrag: Die Sommerschule soll – gesetzlich verankert – eine fixe Einrichtung bleiben.

Heinz Faßmann im Ö1-Morgenjournal vom 29. 7. 2021