Familienleben und Corona

So lautet der Titel einer Studie, die die Soziologin Dr. Ulrike Zartler gemeinsam mit ihrem Team im Frühjahr 2020 durchgeführt hat. Dafür wurden während der Phase des Corona-Lockdown 98 Eltern mit 181 Kindern im Kindergarten- und Schulalter befragt.

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Eltern zum Teil überlastet

Das Wegbrechen von Schule und Kindergarten bzw. auch die Betreuung durch die Großeltern stellte Eltern vor große Herausforderungen. Sie waren nun einer Mehrfachbelastung ausgesetzt und mussten sich zeitgleich darum kümmern, alles unter einen Hut zu bringen. Der eigene Job gehörte erledigt, die Kinder mussten beschult oder bespaßt werden und auf sich selber durfte man auch nicht vergessen. Dazu die ständige Angst durch eine unsichtbare Bedrohung. Alleinerziehende – und hier sind es vor allem Frauen – traf es mitunter am härtesten.

Corona in der Wahrnehmung der Kinder

Die Soziologin betont im Interview auch, dass es sehr spannend wäre, mit den Kindern direkt zu sprechen. Wie diese denn mit der Pandemie und der von ihr ausgehenden „Bedrohung“ umgehen. „Es wäre noch spannend, die Kinder selber sprechen zu lassen. Sie nehmen die Nachrichten wahr, hören von einer Bedrohung und wurden oft auch als der Sündenbock dargestellt, der den Virus stark weiterverbreiten kann“, so Zartler. 

Medien als Kinderbetreuungseinrichtung

Nicht selten haben die Studienmacher davon gehört, dass sich Eltern etwa Zeit freischaufeln, indem sie die Kinder bewusst den Medien ausgesetzt haben. Sei es, um sie vor Videokonferenzen aktiv zu verstecken oder sich selber ein wenig Zeit freizuschaufeln. Denn Rückzugszeiten gab es für Eltern durch die Mehrbelastung kaum. 

Bildquelle: citronenrot