Ministerratsbeschluss: Förderstunden an Schulen werden verlängert

Das Förderstundenpaket für die Schulen wird bis Ende des Sommersemesters verlängert. Das hat der Ministerrat heute, am 12. Jänner 2022, beschlossen. Außerdem soll ein Fonds für Schulveranstaltungen eingerichtet und die Schulsozialarbeit ausgebaut werden. Gefördert werden darüber hinaus Maßnahmen für den Schulsport und kostenfreie Lernunterstützung.

Lehrer erklärt Schülerinnen gerade etwas am Computer

Der Ministerrat hat heute ein Maßnahmen-Paket für die Schulen beschlossen. 

Zusätzliche Förderstunden zur Abfederung von Lerndefiziten

Mit den zusätzlichen Förderstunden - im Schnitt zwei pro Woche an Volksschulen und 1,5 in anderen Klassen - sollen die durch die Coronapandemie entstandenen Lerndefizite abgefedert werden. Vorrangig zugutekommen sollen die Stunden dabei Standorten mit einem erhöhten Förderbedarf der Schüler bzw. Brennpunktschulen. Dafür werden rund 109 Mio. Euro aufgewendet. 4,5 Mio. Euro fließen außerdem für Ergänzungsunterricht für Maturanten bereits in den letzten beiden Unterrichtswochen der Abschlussklasse.

Förderung für mehrtägige Schulveranstaltungen

Derzeit sind Schulveranstaltungen noch pandemiebedingt untersagt. Sobald sie wieder erlaubt sind, werden mehrtägige Schulveranstaltungen über einen Fonds extra gefördert. Bis zum Sommersemester 2023 werden dafür pro Klasse bis zu 500 Euro bereitgestellt, um die Schulen wieder zur Abhaltung von Skikursen, Sportwochen etc. zu motivieren, die Klassengemeinschaft zu fördern und die Probleme durch Corona zu bewältigen. Dies sei ein "ganz wichtiges Signal für die Schüler, dass sie gemeinsam wieder etwas außerhalb der Schule unternehmen können", so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) nach dem Ministerrat.

Zusätzliche sportliche Aktivitäten

Außerdem soll eine Kampagne für zusätzliche sportliche Aktivitäten an Schulen sorgen. So soll etwa der Juni zum Monat des Schulsports werden. Schulen können dann ein Angebot des organisierten Sports bzw. lokaler Sportvereine buchen - pro zusätzlichem externen Anleiter wird ihnen dann ein Teil der Organisationskosten refundiert.

Kostenlose Lernhilfe

Ausgeweitet wird die Initiative "weiterlernen.at​​​​​​​", bei der mit Organisationen wie Caritas, Diakonie und Rotem Kreuz kostenlose Lernhilfe für soziale benachteiligte Schülerinnen und Schüler angeboten wird. Die Mittel werden auf zehn Mio. Euro verdoppelt, die Aktion läuft bis mindestens Februar 2023 weiter.

Ausbau der Schulsozialarbeit

Ab September soll dann das Personal in der Schulsozialarbeit verdoppelt werden. Wenn Länder hier aufstocken möchten, übernimmt der Bund dafür im Jahr 2022 die vollen Kosten - allerdings müssen sich die Länder dann bereit erklären, das Personal langfristig zu halten. Für Lehrlinge wird unter anderem das Coaching-Programm ausgebaut und die Teilnahme an Ausbildungsverbundmaßnahmen gefördert.

Quelle: APA/Science

Archiv-Video des Pressefoyers vom 12.1.2022 mit Bildungsminister Martin Polaschek: