Internetfilter ab kommenden April auf allen Geräten unabhängig vom Standort

Digitale Endgeräte im Schulalltag
Rund 600.000 Schülerinnen und Schüler an Mittelschulen und AHS Unterstufen nutzen derzeit schulische Laptops oder Tablets. Digitale Lernformen sind damit fest im Regelbetrieb verankert. Mit der intensiven Nutzung steigt jedoch auch das Risiko, dass Kinder und Jugendliche mit problematischen oder schädlichen Inhalten im Internet konfrontiert werden.
Jugendschutzfilter unabhängig vom Schulnetz
Bisher waren bestehende Jugendschutzfilter nur wirksam, wenn die Geräte mit dem Schul-WLAN verbunden waren. Künftig sollen diese Schutzmechanismen direkt auf den Endgeräten aktiv sein. Ab April sollen Filter unabhängig vom verwendeten Netzwerk greifen und damit auch außerhalb der Schule funktionieren. Ziel ist es, Zugriffe auf radikale, verstörende, sexistische oder pornografische Inhalte zu blockieren. Die technische Umsetzung erfolgt zentral und wird automatisiert auf die Geräte übertragen.
Fehlender Überblick über Internetvorfälle
Ein aktueller Prüfbericht des Rechnungshofes zeigt, dass es an Schulen bislang keinen systematischen Überblick über Internetgefahren gibt. Weder auf Bundes noch auf Landesebene liegen verlässliche, zentral erfasste Daten zu Vorfällen wie Cybermobbing, sexueller Belästigung oder anderen problematischen Online Handlungen vor. Zwar werden an Schulen immer wieder konkrete Fälle bekannt, diese fließen jedoch nicht in eine übergreifende Auswertung ein.
Prävention und Fortbildung ausbaufähig
Neben der unzureichenden Datenlage wird auch die Präventionsarbeit vom Rechnungshof kritisch gesehen. Zuständigkeiten zwischen Ministerium, Bildungsdirektionen und Schulen sind teilweise unklar, Maßnahmen nicht ausreichend koordiniert. Gleichzeitig hat das Angebot an Fortbildungen zum sicheren Umgang mit dem Internet in den vergangenen Jahren abgenommen, so der Rechnungshof. Nur ein geringer Teil der Lehrkräfte hat entsprechende Schulungen besucht. Empfohlen werden klarere Unterstützungsstrukturen für Schulleitungen sowie eine stärkere Nutzung bestehender Präventionsangebote.