Kampf gegen Extremismus

An den Schulen soll mehr unternommen werden, um Extremismus vorzubeugen. Das betrifft Rechtsextremismus genauso wie etwa Islamismus. Vor einem Jahr ist dieses Projekt von der Bundesregierung beschlossen worden, es war eine direkte Reaktion auf das Attentat von Wien. 

Erste Schritte angekündigt

Bildungsminister Heinz Faßmann hat nun erste konkrete Schritte angekündigt. In Kursen für alle Schulstufen soll auf die Gefahren von Radikalisierung aufmerksam gemacht werden. Auch Lehrerinnen und Lehrer sollen spezielle Schulungen erhalten. 

Vielfältige Themen zum Auseinandersetzen

Gewaltprävention, Vorurteilssensibilisierung, Konfliktmanagement und Selbstreflexion: Das sind die Themen mit denen sich demnächst die Extremismus-Workshops an Österreichs Schulen auseinandersetzen werden. Diese Workshops sollen von externen Fachexpertinenn und -experten für diesen wichtigen Bereich der Extremismusprävention abgehalten werden, die im Rahmen eines Calls ihre Angebote einreichen können. Start der Workshop-Reihe ist mit April 2022 geplant und der Umfang eines Workshops mit drei bis vier Unterrichtseinheiten vorgesehen. Das Angebot soll sich an alle Schülerinnen und Schüler in Österreich jeweils altersadäquat richten, von der Volksschule bis in die Sekundarstufe II inklusive der Berufsschulen.

Bildungsministerium übernimmt die Finanzierung

Finanziert werden diese Workshops durch das Bildungsministerium. Als Grundlage dient der entsprechende Beschluss im Ministerrat Ende Dezember 2020. Die Gesamtmittel für das Projekt zur Extremismusprävention betragen zwei Millionen Euro, wobei neben den Workshops auch ein Teil der Mittel in die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte an den Pädagogischen Hochschulen fließen sollen, um das Thema auch bei den Pädagoginnen und Pädagogen bewusst zu machen.

Mit den ab dem nächsten Semester startenden Workshops leisten wir einen wichtigen Beitrag an Österreichs Schulen zur Bekämpfung extremistischer Tendenzen. Das Ziel dieser Workshops ist klar: Extremismus in all seinen Ausformungen soll bereits frühzeitig im Schulalter thematisiert und die Schülerinnen und Schüler entsprechend aufgeklärt werden. Durch dieses Bewusstmachen sollen Schülerinnen und Schüler für dieses wichtige Thema sensibilisiert und ihre Resilienz gegenüber Radikalisierungstendenzen gestärkt werden.

Heinz Faßmann , Bildungsminister

Tausende Workshops geplant

Insgesamt sollen in den nächsten drei Jahren 3.000 Workshops mit 75.000 Schülerinnen und Schülern österreichweit angeboten werden. Das entspricht rund 1.000 Workshops im Jahr. Durchgeführt werden die Kurse von unterschiedlichen externen Anbietern, die Abwicklung und die Organisation der Workshops erfolgt über den OEAD, der für Jänner 2022 geplant ist. Fachexperte und inhaltliche Unterstützung zur Festlegung der Auswahlkriterien kommt dazu vom Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie der Universität Innsbruck und der Beratungsstelle Extremismus, die beim bundesweiten Netzwerk offene Jugendarbeit angesiedelt ist.