Kindergärten bekommen neue Bildungsziele

Bildungsminister Wiederkehr kündigt für das Jahr 20026/27 eine Neufassung des bundesweiten Bildungsrahmenplans an. Bereits jetzt steht fest, dass ein stärkerer Fokus auf Deutsch, Wertevermittlung und Elternarbeit liegen wird.

Kindergartenpädagogin mit Kindern im Kindergarten

Online-Umfrage für mehr Praxis

Erstmals seit mehr als 15 Jahren wird 2026/27 der bundesweite Bildungsrahmenplan für Kindergärten überarbeitet - mit mehr Fokus auf Deutsch, Wertevermittlung und Elternarbeit. Das kündigt Bildungsminister Christoph Wiederkehr an. In die komplette Aktualisierung sollen neue wissenschaftliche Erkenntnisse sowie die Perspektive des Kindergartenpersonals einfließen: Mit einer Online-Befragung können Pädagoginnen und Pädagogen, Leitungs- und Assistenzkräften sowie Personal der Ausbildungsstätten praxisnahe Einblicke einbringen. "Nur durch die Einbindung dieser Expertinnen und Experten können wir einen umfassenden und praxisnahen neuen Bildungsrahmenplan erarbeiten, der seinen Teil dazu beiträgt, dass unsere Kinder bestmöglich gefördert werden", so Wiederkehr.

Personalmangel erschwert Umsetzung

Ein Problem könnte dabei der Personalmangel werden, der schon die Umsetzung der aktuellen Vergaben erschwert, räumt Wiederkehr ein. Er habe schon eine Ausbildungsoffensive mit 4.000 neuen Plätzen in den kommenden vier Jahren gestartet. "Die Situation wird in den nächsten Jahren aber weiter angespannt sein. Hier wurden in den letzten Jahren viel zu wenig neue Ausbildungsplätze geschaffen, gleichzeitig ist der Bedarf massiv gestiegen." Er hoffe, dass mit den neuen Bachelorstudien für Maturantinnen und Maturanten eine neue Zielgruppe für die Arbeit im Kindergarten gewonnen werden kann.

Bundesweiter Leitfaden

Kindergärten sind in Österreich eigentlich Ländersache. Mit dem Bildungsrahmenplan gibt es aber seit Ende 2009 einen bundesweiten Leitfaden, wie Bildung und Entwicklung der Kinder gefördert werden soll. Geregelt ist dies mit der 15a-Vereinbarung, über die die Bundesländer auch das Geld für das kostenlose Pflicht-Kindergartenjahr für Fünfjährige, Deutschförderung und den Ausbau des Angebots bekommen. Geht es nach Wiederkehr, sollte der Bildungsrahmenplan aber auch in einem Bundesgesetz verankert werden.