Lernen neu denken – mit Mut und Haltung

Wie gelingt Schulentwicklung mit Weitblick und Haltung? Schulleiterin Sylvia Grafinger stellt das Konzept der Mittelschule Altmünster vor – einer Schule im Salzkammergut, die sich durch jahrgangsgemischte Klassen, offene Lernformen und inklusive Praxis profiliert hat. Die Basis: Montessori-Pädagogik, Teamarbeit und eine klare Haltung.

Jahrgangsmischung und individuelle Wege

Die MS Altmünster organisiert die Schulstufen 5/6 und 7/8 als jahrgangsgemischte Klassen. Die Unterrichtsstruktur basiert auf Lernfeldern statt Fächern, ergänzt durch ein Zwei-Jahres-Raster und Kompetenzraster. Leistungsstärkere Kinder haben nach oben keine Grenze, leistungsschwächere erhalten Zeit zum Wiederholen. Das Team unterrichtet im Co-Teaching, reflektiert regelmäßig – und begleitet Kinder individuell, statt sie zu bewerten.

Weniger Druck, mehr Verantwortung

Bis zur 8. Schulstufe gibt es keine Noten. Stattdessen erhalten die Lernenden verbale Rückmeldungen und große Kompetenzüberprüfungen. Selbstorganisiertes Lernen, Lerntagebücher und transparente Ziele prägen den Schulalltag. Die Eltern sind wichtige Partner, dürfen aber Eltern bleiben – unterstützt durch Nachmittagsbetreuung im Haus. Die Haltung gegenüber dem Kind ist zentral: Freiheit und Struktur werden sinnvoll balanciert.

Sylvia Grafinger ist Direktorin der Mittelschule Altmünster und präsentierte beim Schulaufsichtskongress 2025 Einblicke in die schulische Praxis und aktuelle Entwicklungsschwerpunkte ihrer Schule.