Mental Health im Fokus

Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen rückt stärker in den Mittelpunkt der Bildungspolitik. Angesichts zunehmender Belastungen und aktueller Ereignisse plant Bildungsminister Martin Wiederkehr umfangreiche Maßnahmen für Schulen. Neben bereits bestehenden Angeboten sollen neue Initiativen zur psychosozialen Unterstützung ab 2026 ausgebaut werden.

Workshops zu Mental Health ab 2026

Bereits 2026 sollen an allen Schulen neue Workshops zum Thema „Psychosoziale Unterstützung und Mental Health“ starten. Diese ergänzen die bisherigen Angebote zur Deradikalisierung und sind Teil der neuen Workshop-Initiative „Starke Schule, starke Gesellschaft“. Das dafür vorgesehene Budget wird auf vier Millionen Euro pro Jahr verdoppelt.

Schulpsychologie wird massiv ausgebaut

Ein zentrales Element der Maßnahmen ist die Verdoppelung der Planstellen in der Schulpsychologie. Bis Ende 2027 sollen statt bisher 190 künftig 390 Stellen zur Verfügung stehen. Damit reagiert das Bildungsministerium auf die steigenden Anforderungen im schulischen Alltag und das gestiegene Unterstützungsbedürfnis vieler Schüler:innen.

Bundesplanstellen für Schulsozialarbeit

Erstmals wird es ab Herbst 2025 bundesweit geregelte Planstellen für Schulsozialarbeit geben – zunächst an Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS). Für das Schuljahr 2025/26 sind 30 Stellen vorgesehen, im darauffolgenden Jahr sollen weitere 25 hinzukommen.

Hintergrund: Zunehmende psychische Belastungen

Die Maßnahmen sind Teil einer langfristigen Strategie zur Stärkung der mentalen Gesundheit im Schulbereich. Studien belegen eine Zunahme psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen – verstärkt durch die Corona-Pandemie, internationale Krisen und zuletzt durch den Amoklauf eines 21-jährigen Schulabbrechers in Graz. Dieser Vorfall hat die Dringlichkeit präventiver Maßnahmen einmal mehr unterstrichen.

Weitere angekündigte Schritte

Zusätzlich sind weitere Vorhaben in Vorbereitung: Ein Ausbau des Jugendcoachings sowie verpflichtende Beratungsgespräche für Erziehungsberechtigte, wenn ein Schulabbruch oder eine Suspendierung droht. Diese Pläne befinden sich aktuell in Ausarbeitung und sind noch nicht beschlussreif.