Neues im neuen Schuljahr

Bildungsminister Christoph Wiederkehr hat am Freitag einen Ausblick auf das neue Schuljahr gegeben. In Bezug auf den Lehrkräftemangel sprach er von einer „Renaissance des Lehrerberufs“: Für das kommende Schuljahr haben sich 16.000 Bewerber:innen auf 6555 ausgeschriebene Stellen gemeldet (in Vollzeit umgerechnet 4331). Das bedeutet ein Plus von 17 % gegenüber dem Vorjahr. Rund 2000 Bewerber:innen sind Quereinsteiger, was einer Steigerung von 30 % entspricht. Mit Herbst startet in Wien ein erstes Quereinsteiger-Pilotprojekt auch an Volksschulen. Auch wenn der Lehrkräftemangel damit nicht überwunden ist, zeigt sich eine leichte Entspannung der Situation.

Portraitfoto von Bildungsminister Wiederkehr

Mehr Planstellen im Pflichtschulbereich

  • 1200 zusätzliche Planstellen werden im Pflichtschulbereich geschaffen.
  • 747 Lehrkräfte werden gezielt in der Deutschförderung eingesetzt.
  • 190 pädagogisch-administrative Fachkräfte sollen die Schulleitungen entlasten.
  • Durch die steigenden Schülerzahlen entstehen weitere Stellen.
  • Auch im Bereich der höheren Schulen werden 695 zusätzliche Planstellen eingerichtet.

Die zusätzlichen Planstellen seien möglich, weil die Regierung trotz Budgetkrise in die Bildung investiere, betonte Wiederkehr. In Bezug auf die verpflichtende Sommerschule weist der Bildungsminister die Kritik der Lehrergewerkschaft und der Grünen zurück.

Neue Schwerpunkte ab dem kommenden Schuljahr

Das Ministerium startet zehn zentrale Projekte, die direkt im Schulalltag wirken sollen:

  1. Unterstützung der Direktionen: Bis 2027/28 soll sich die Zahl der pädagogisch-administrativen Fachkräfte verdreifachen.

  2. Deutschförderung: Verdoppelung der Planstellen, Investitionen von jährlich 108 Mio. Euro.

  3. Finanz- und Wirtschaftsbildung: Einführung eines neuen Unterrichtsfaches in wirtschaftskundlichen Realgymnasien.

  4. Inklusion: Neue Lehrpläne für Kinder mit Behinderungen werden schrittweise eingeführt.

  5. Psychosoziale Unterstützung: Verdoppelung des Personals bis 2027, bereits im kommenden Jahr 70 zusätzliche Planstellen.

  6. Schulsozialarbeit: In Bundesschulen (AHS, BMHS) werden erstmals 30 Planstellen geschaffen.

  7. Handyverbot: Die Regelung bleibt bestehen.

  8. Entbürokratisierung: 80 % der Rundschreiben des Ministeriums werden außer Kraft gesetzt – mehr Übersicht und Klarheit für Lehrkräfte.

  9. Digitalisierung & KI: Onlinekurse für die Sekundarstufe I sowie Fortbildungen für Lehrkräfte.

  10. Orientierungsklassen: Einführung neuer Modelle zur besseren Begleitung von Schüler:innen.

Die gesamte Pressekonferenz vom Freitag 22.8.2025 kann auf ORF ON nachgesehen werden: https://on.orf.at/video/14288833/pressekonferenz-anlaesslich-des-schulstarts-neues-im-neuen-schuljahr