Oberösterreich bekämpft Hass im Netz

Cybermobbing ist aktueller denn je. Vor allem Mädchen und Frauen sind davon betroffen. Einer Umfrage zufolge sind 49 Prozent der Zehn- bis 15jährigen Mädchen sehr oft von Mobbing betroffen, 39 Prozent sind häufig betroffen. Bei den Burschen in dieser Altersklasse sind 33 Prozent sehr häufig und 44 Prozent eher häufig betroffen. Eine aktuelle Kampagne soll nun für Hass im Netz, und da besonders Cybermobbing sensibilisieren.

Hoher Prozentsatz von Cybermobbing betroffen

Lügen und Gerüchte in sozialen Netzwerken, wiederholte Beleidigungen über WhatsApp oder Ausgrenzung im Online-Unterricht. All das sind Formen von Cybermobbing. Knapp die Hälfte von 400 befragten Jugendlichen zwischen 11 und 17 gibt an, dass Online-Schikanen zugenommen haben, vor allem während der Corona-Pandemie. 

Drei Säulen gegen Hass im Netz

Aus diesem Grund hat die oberösterreichische Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander den Kampf gegen Cybermobbing aufgenommen, der im Wesentlichen auf drei Säulen fußt: Evaluierung von Strafen und rechtliche Durchsetzung. Während sich im digitalen Raum Änderungen rasch vor sich gehen, dauert die Gesetzgebung oft überdurchschnittlich lange. Um nicht hinterherzuhinken, ist es notwendig, die aktuell gültige Gesetzeslage permanent zu evaluieren und zu kontrollieren, ob sie auch in der Praxis funktioniert. 

Cybermobbing ins Bewusstsein rücken

Weiters soll die Bewusstseinsbildung weiter ausgebaut werden. Das Frauenreferat des Landes Oberösterreich hat bereits im Vorjahr eine Kampagne gestartet, die nun fortgesetzt wird. Haberlander appelliert auch an die Zivilcourage, Hass im Netz zu melden. Dieses Thema muss offen angesprochen werden, so Haberlander. Nähere Details dazu gibt es auf der Seite des Oberösterreichischen Frauenreferates. Www.frauenberatung-ooe.at 

Hilfe für Mobbingopfer

Schlussendlich muss es Unterstützung für Betroffene geben. Cybermobbing versucht oft, das Selbstwertgefühl von Opfer zu schädigen. Oft haben Betroffene keine Ansprechmöglichkeiten und ziehen sich immer mehr zurück, sei es aus Scham, Angst oder Schande. Dauert das über einen längeren Zeitraum, kommt es zu ernsthaften psychischen Problemen wie Depression, Kopfschmerzen, Appetitosigkeit, usw…

Cybermobbing und Schule untrennbar verbunden

Dass Cybermobbing als Thema auch die Schulen erreicht hat, ist nicht neu. Und es ist eine große Herausforderung für alle Betroffenen, Lehrende, Lernende, Eltern, Schulpersonal. Die „Plattform Gewaltprävention OÖ“​​​​​​​ besteht aus den fünf wesentlichen Anbietern von mobbing- und gewaltpräventiven Leistungen in Oberösterreich und bündelt die Leistungen auf einen Blick. 

Zahlreiche Anlaufstellen

Wer Hilfe und Informationen benötigt, findet mittlerweile eine große Anzahl an Institutionen und Anlaufstellen, die weiterhelfen. Die Education Group hat Informationen und eine entsprechende Linksammlung zusammengestellt.