Pannen und Verzögerungen bei Schul-PCR-Tests

Der Umstieg auf einen neuen Anbieter beim PCR-Testprogramm an den Schulen hat nach den Weihnachtsferien für Probleme gesorgt. Die ARGE für molekulare Diagnostik, die nach einer Neuausschreibung in allen Bundesländern außer Wien für die Tests zuständig ist, hat technische Schwierigkeiten bei der Auswertung der Ergebnisse eingeräumt, insbesondere bei der Zuordnung und Auswertung in der Datenbank. Das Bildungsministerium erwägt rechtliche Schritte.
 

Junge macht einen Corona-Selbsttest

Nun wieder Antigen-Tests

Um dennoch die Sicherheit zu gewährleisten, werden nun tägliche Antigentests durchgeführt.
Es werde bereits seit Mittwoch intensiv an der Lösung der Probleme gearbeitet, mit der Behebung sei "innerhalb der nächsten Tage zu rechnen", wie Franz Öller, Geschäftsführer der Bietergemeinschaft, in einer Stellungnahme betont. Auf Nachfrage nach dem weiteren Zeitplan hieß es etwas später: "Wir gehen davon aus, dass die Probleme im Verlauf der nächsten Woche behoben sein werden". Bei wie vielen Tests es überhaupt Probleme gab, konnte die ARGE molekulare Diagnostik aufgrund von Datenbankproblemen auf Nachfrage nicht sagen. 

PCR-Chaos an Schulen

In Oberösterreich berichtet eine Direktorin jedenfalls von einem "kompletten PCR-Test-Chaos". So seien etwa Testergebnisse an die falschen Schulen versendet worden. Laut Bildungsdirektion hätten zudem mehrere Schulen falsch negative Ergebnisse erhalten. Auch in Niederösterreich soll es Tausende "Irrläufer" gegeben haben - unter anderem bekamen Personen Testergebnisse, obwohl sie ihre Tests noch gar nicht abgegeben haben.

Bildungsministerium kritisiert Auswertung

Im Bildungsministerium reagiert man ungewöhnlich scharf auf die Technikprobleme: Die Leistungsanforderungen vonseiten der Bietergemeinschaft seien in der ersten Woche der Schultests nicht erfüllt worden, heißt es in einer Stellungnahme. Dem Ministerium sei "eine nicht nachvollziehbar niedrige Zahl von positiven Fällen" gemeldet, den Schulen seien Daten "zu spät, fehlerhaft und unvollständig" übermittelt worden.

Qualitätsprüfung angeordnet

Das Ressort habe daher eine Qualitätsprüfung mittels Vergleichsmessung durch Expertinnen und Experten in Auftrag gegeben. Außerdem prüfe man rechtliche Schritte in Abstimmung mit der Finanzprokuratur mit Unterstützung der Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG) gegen die Bietergemeinschaft.

Appell für Tests auch am Wochenende

Um dennoch die Sicherheit an den Schulen zu gewährleisten, führen die Schülerinnen und Schüler nun tägliche Antigentests durch. Außerdem tragen diese weiterhin durchgehend Maske, so das Ministerium, das außerdem an die Schüler appelliert, am Wochenende nach Möglichkeit einen PCR-Test durchzuführen.