Wachsende Gruppen und fehlendes Personal
Die Pflichtschullehrer-Gewerkschaft betont, dass die steigende Zahl an teilnehmenden Kindern große organisatorische Probleme mit sich bringt. Für die Sommerschule 2025 seien rund 780 Standorte geplant, die zusätzliche Gruppen und damit weiteres Personal benötigen. Aus Sicht der Lehrkräfte wäre es sinnvoller, die dafür vorgesehenen Ressourcen während des Schuljahrs direkt in die Sprachförderung zu investieren.
Qualität und Erreichbarkeit der Sommerschule
Die Arbeiterkammer warnt davor, dass die Qualität des Angebots trotz deutlicher Ausweitung erhalten bleiben muss. Kleine Gruppen und qualifiziertes Personal seien unverzichtbar. Die Erreichbarkeit der Standorte und Fragen des Schultransports müssten geklärt werden. Auch die Pädagogische Hochschule Wien sieht eine verpflichtende Teilnahme kritisch, da sie stark in die Urlaubsplanung von Familien eingreift.
Bürokratie rund um die Deutschförderung
Die geplante Neuorganisation der Deutschförderung mit größerer Autonomie für Schulen wird grundsätzlich positiv bewertet. Gleichzeitig warnen die Gewerkschaften vor einem möglichen Bürokratiemonster. Das verpflichtende Sprachförderkonzept bringe hohen Aufwand ohne zusätzliche Ressourcen. Auch AHS-Lehrkräfte kritisieren, dass die Verantwortung allein bei der Schulleitung liegen soll.
Diskussion um Aufstiegsklausel
Umstritten ist auch die vorgesehene Möglichkeit, dass außerordentliche Schülerinnen und Schüler trotz mangelnder Deutschkenntnisse aufsteigen können, wenn die Schulkonferenz dies befürwortet. Während AHS-Lehrkräfte darin ein sinnloses Weiterreichen sehen, stellt der Verfassungsdienst einen möglichen Konflikt mit dem Gleichbehandlungsgebot fest. Die PH Wien plädiert hingegen dafür, diese Möglichkeit auch für den Übertritt ins Gymnasium zu schaffen.
Forderungen der Wirtschaftskammer
Die Wirtschaftskammer unterstützt die Reform grundsätzlich, da sie Verbesserungen in der sprachlichen Bildung erwartet. Sie fordert jedoch klare Maßnahmen, um trotz Lehrermangels genügend qualifiziertes Personal für zusätzliche Förderangebote zu gewinnen.
Quelle: APA Science
