10-Punkte-Plan soll Erleichterung bringen

Der Fachkräftemangel im Bildungsbereich ist eklatant. Bei einem Zusammentreffen der Landesbildungsreferenten und -referentinnen wurde ein 10 Punkte umfassendes Zukunftsprogramm beschlossen, das der Bundesregierung zur Umsetzung übersendet wurde.

Fächkräftemangel nachhaltig beheben

Ziel des Programms sei, den Fachkräftemangel im Bildungsbereich nachhaltig zu beheben, den Beruf an sich zu attraktivieren und in unterschiedlichen Bereichen finanziell wie gesetzlich nachzuschärfen, um allen Kindern in Österreich wirklich die gleichen Bildungschancen zuteilwerden zu lassen.  Das 10 Punkte Programm umfasst den gesamten Bildungsbereich, beginnend in der Elementarpädagogik bis hin zur tertiären Ausbildung an Fachhochschulen und Universitäten. 

Mangel hat sich abgezeichnet

Schon vor gut zehn Jahren war die aktuellen Pensionierungswelle für sämtliche Berufsfelder bereits klar aus den statistischen Daten absehbar. Aufgrund der Demographie wird sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen und trifft auch das Personal an den Schulen.  

Alle Bundesländer betroffen

Die Herausforderung des Mangels an Lehrpersonen ist dabei kein spezielles Problem von einzelnen Bundesländern. In ganz Österreich geht die Schere zwischen den vorhandenen Lehrpersonen und der Nachfrage nach ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen auf. Die Problematik der fehlenden Lehrpersonen ist dabei in fast allen Schultypen und Bundesländern mit unterschiedlichen Ausprägungen zu beobachten. 

Finanzierung ist wichtig

Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch die Finanzierung. Durch die Teuerung können sich viele Familen den Hort oder die Ganztagsbetreuung nicht mehr leisten. Es könne aber nicht sein, dass Kindern der Zugang zu Bildung und die Chancengleichheit aufgrund finanzieller Nöte unmöglich gemacht wird, heißt es in dem Papier. 

10-Punkte-Plan soll diese Mängel nachhaltig beheben 

  1. Image des Lehrpersonenberufs durch großflächige, österreichweite Kampagnen jenen Stellenwert zukommen lassen, der ihn wieder zu einem erstrebenswerten Beruf macht, d.h. die Attraktivität des Lehrpersonenberufs steigern und den zentralen Stellenwert für die Gesellschaft herausstreichen. 
  2. Weitere Maßnahmen zur Erleichterung des Quereinstiegs in den Lehrpersonenberufs – u.a. im Bereich der Volksschulen – ergreifen. 
  3. Maßnahmen ausarbeiten, die zu einer Attraktivierung von Vollzeitbeschäftigungen bei Lehrerinnen und Lehrern beitragen und somit dem Trend zu mehr Teilzeitbeschäftigungen entgegenwirken. 
  4. Bildungsdirektionen mit effizienzsteigernden Softwarelösungen sowie mit ausreichendem und qualifiziertem Personal ausstatten
  5. Ausbildung sowie bestehende Rekrutierungs- und Anstellungsprozesse, die nicht in der Kompetenz der Länder liegen, evaluieren
  6. Vereinbarkeit von berufsbegleitendem Studium und Beruf sicherstellen
  7. Verkürzung der Ausbildung prüfen und eine stärkere Praxisorientierung gewährleisten. 
  8. Attraktivere Berechnung der Vordienstzeiten vornehmen (wie etwa eine pauschale Vordienstzeitenanrechnung unabhängig von der Tätigkeit, Klarstellung, dass nützliche Zeiten auch vor der Absolvierung der Ausbildung liegen können, Aufhebung der 20-Jahres-Grenze für die Anrechenbarkeit, etc.). 
  9. Eigene Koordinierungsstellen, mit zusätzlichen Ressourcen ausgestattet, in den Bildungsdirektionen einrichten. 
  10. Darauf hinwirken, dass Universitäten und Pädagogische Hochschulen die Masterstudien flächendeckend auch als berufsbegleitendes Studium anbieten.

Am Dienstag, den 25. Oktober will Bildungsminister Polaschek auf einer Pressekonferenz seine Ideen präsentieren, um den Lehrkräftebedarf nachhaltig zu decken.