Schulen verwenden digitale Medien nur selten

Volksschulen setzen wenig auf digitale Inhalte
Digitale Mediennutzung ist an Österreichs Schulen bereits Standard – und dennoch nur ein kleiner Bestandteil des Unterrichts: Das zeigt eine österreichweite Studie von Österreichischem Bundesverlag (ÖBV) und Uni Linz, für die 949 Personen befragt wurden. Demnach setzen 87 Prozent der Lehrkräfte digitale Geräte und Angebote im Unterricht ein. Allerdings verwendet knapp die Hälfte der Lehrkräfte in weniger als 20 Prozent der Unterrichtszeit digitale Medien. Nur ein Viertel setzt sie in mehr als 40 Prozent der Zeit ein. Besonders in den Volksschulen kommen digitale Medien seltener zum Einsatz.
Mangelhafte Ausstattung und Unterstützung
Der geringe Einsatz digitaler Medien liegt nicht an der Skepsis der Lehrenden: 40 Prozent der Befragten schätzen den pädagogischen Nutzen digitaler Medien neutral ein. 32 Prozent halten sie für eher oder sehr hilfreich, 18 Prozent für (eher) nicht hilfreich. Das Problem liege vielmehr in der mangelhaften Ausstattung und Unterstützung, sagen 87 Prozent: Es fehlt vor allem stabiles Internet (39 Prozent) und digitale Lehr-/Lernmaterialien (39 Prozent). Auch mangelhafte digitale Kompetenzen der Lernenden (30 Prozent), fehlende Endgeräte für Schüler*innen (28 Prozent) und Lehrkräfte (24 Prozent) sowie ein fehlender Arbeitsplatz für die Vorbereitung (26 Prozent) werden genannt. Ein Großteil der Lehrkräfte nutzt den privaten Laptop für die Arbeit, bereitgestellte Geräte sind meist nicht ausreichend vorhanden.
Eltern wollen App-Sperren
Wie digitale Inhalte in der Schule zum Einsatz kommen, spielt auch für Eltern eine große Rolle. Im aktuellen Familienwerteindex des Landes Oberösterreich sagt mehr als die Hälfte der Personen mit Kindern bis 14 Jahren im Haushalt, dass auf Tablets in den Mittelschulen und Gymnasien gewisse Apps wie beispielsweise YouTube gesperrt werden sollen. Zudem möchten 52 Prozent, dass diese Tablets ausschließlich zu schulischen Zwecken verwendet werden und nicht privat oder in den Pausen.