Sechs Millionen mehr für OÖ Kindergärten

Die Zeit drängt: Derzeit kommen zu wenige Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen nach. 10.774 Stellen gibt es derzeit, aber 300 sind nach wie vor unbesetzt! Das hat Auswirkungen auf jene, die ihren Dienst machen. Chronische Überlastung, nicht genügend Zeit für Vorbereitungen, oft sogar Burnout sind die Folge. Nun soll ein sechs Millionen Euro schweres Maßnahmen-Paket Entlastung bringen. 

Bildung bereits im Kindergarten im Mittelpunkt 

Kindergärten sind keine bloßen Aufbewahrungsstätten für den Nachwuchs, sondern Orte der gesunden Entwicklung. Bildung sollte hier klar im Fokus stehen. Die angespannte Situation am Arbeitsmarkt geht allerdings auch bei den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen in Oberösterreich nicht spurlos vorbei. 

Maßnahmenpaket in der Höhe von sechs Millionen Euro geschnürt

Trotz der schwierigen Zeiten hat das Land nun ein Paket geschnürt, das in zwei Stoßrichtungen arbeitet: zum einen sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlastet werden, andererseits wir in die Ausbildung zukünftiger Mitarbeiter investiert, damit mehr Personal für die Arbeit gewonnen werden kann.

Förderoffensive des Landes Oberösterreich

Über das Bildungskonto des Landes OÖ werden 500.000 € für Ausbildungsmaßnahmen im Bereich der Elementarpädagogik, insbesondere für Umsteigerinnen und Umsteiger sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bereitgestellt. Die Details dazu werden gerade erarbeitet. 

Um junge Menschen gezielt für die Berufe in der Elementarpädagogik zu interessieren, reserviert das Land 100.000 Euro für innovative Werbemaßnahmen.

Die Plätze im Mentoring-Programm des Landes Oberösterreich werden um das Dreifache aufgestockt. Denn gerade die ersten Monate im Beruf sind oft sehr fordernd. Erfahrene Pädagoginnen und Pädagogen begleiten dabei Berufseinsteigerinnen und -einsteiger im ersten Dienstjahr und teilen ihre Erfahrungen mit den Neulingen. 

Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsumfeldes

Die Vorbereitungszeit für die 2300 Pädagoginnen und Pädagogen ist besonders in der Elementarpädagogik sehr wichtig. Oft kommt sie aber zu kurz. Deshalb investiert das Land drei Millionen Euro, damit Stunden entsprechend vor- und nachbereitet werden können, Gespräche mit Eltern geführt und Fortbildungen absolviert werden können. Die Aliquotierungen der Vorbereitungszeit bei Teilzeitkräften entfällt ab dem Arbeitsjahr 2023/24. Gruppenführenden Pädagoginnen und Pädagogen bleibt damit mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung, Administration, usw. 

Sonderurlaub für Helferinnen

Eine zusätzliche Regelung gibt es beim Urlaub für Helferinnen: Sie erhalten einen Zusatzurlaub von zehn Tagen pro Jahr. Diese Sonderregelung können Kommunen oder private Träger gewähren, dafür ist keine Gesetzesänderung notwendig. Die Regelung kann damit bereits mit Jahresanfang 2023 zur Anwendung gelangen. 
Maßnahmen zur Verbesserung des Betreuungsschlüssels

Das Land Oberösterreich hat eine halbe Million Euro für jene Gruppen reserviert, die die Gruppengröße von 23 Kindern überschreiten. Davon betroffen sind oberösterreichweit rund 70 Gruppen. Geplant ist, diese Mittel zur Finanzierung von Personal für die zu großen Gruppen zu verwenden, genaue Maßnahmen werden derzeit noch ausgearbeitet. 

Oberösterreichisches Bekenntnis zu Integration

Bildung soll in Oberösterreich jedem zuteilwerden. Auch bei bestehenden Beeinträchtigungen. Um eine qualitätvolle Bildung, Erziehung und Betreuung sicherzustellen, soll die Kinderhöchstzahl in Integrationsgruppen reduziert werden. Außerdem gibt es Begleitung und fachliche Unterstützung durch die Fachberatung für Integration. Dafür werden die Mittel für Assistenzkraftstunden um eine Millionen Euro aufgestockt, damit können bis zu 80 Assitenzkräfte mehr in den Elementarbildungseinrichtungen arbeiten. Diese Maßnahme wird bereits in diesem Kindergartenjahr wirksam. 

Sprachförderung durch 15a-Vereinbarung

Mit der neuen 15a-Vereinbarung stehen für die Arbeitsjahre 2022/2023 bis 2026/2027 insgesamt rund 100 Mio. € für Ausbau und Sprachförderung für das Bundesland Oberösterreich zur Verfügung, pro Jahr sind das somit rund 20 Mio. €.

So werden die Mittel des Bundes und des Landes für Sprachförderung: rd. 6,8 Millionen Euro jährlich betragen (+2 Mio.) und die Personalkostenzuschüsse um 0,5 Millionen auf rd. 5 Millionen Eurojährlich erhöht.