Zusätzliche Sonderpädagoginnen und -pädagogen gefordert

OÖ Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander und NÖ Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister unterstützen die Forderung von Bundes-Lehrergewerkschafter Paul Kimberger, dass die Sonderpädagogik stärker in den Fokus rücken muss.

Alle brauchen bestmögliche Ausbildung

„Es ist unerlässlich, dass wir dort investieren, wo sich die Zukunft unseres Landes entscheidet – bei unseren Jüngsten", sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander. „Wir müssen uns darauf verlassen können, dass alle unsere Schülerinnen und Schüler, entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse, die bestmögliche Ausbildung erhalten."

Kritische Betrachtung des Lehramtsstudiums nötig

„Wir wissen, dass die vor einigen Jahren verlängerte LehrerInnen-Ausbildung NEU ihren Teil zum aktuellen Mangel an Lehrpersonal beiträgt. Die Umstellung auf die zeitlich längere Ausbildung macht nun eine kritische Betrachtung des Lehramtsstudiums notwendig, insbesondere in Bezug auf dessen Dauer und Praxisbezug. Das fordern wir in Niederösterreich schon seit Jahren. Klar ersichtlich ist aktuell auch, dass wir eine Wiedereinführung einer eigenen Sonderpädagogik-Ausbildung brauchen, wie es sie früher gegeben hat. Daher unterstützen wir auch diese Forderung ganz vehement“, so Landesrätin Mag.a Christiane Teschl-Hofmeister.

Wieder spezifische Ausbildung für Sonderschule gefordert

Seit 2015 können sich Pädagoginnen und Pädagogen im Zuge der Ausbildung auf "Inklusive Pädagogik" spezialisieren. „Wir plädieren dafür, wieder eine spezifische Ausbildung für Sonderschullehrer einzuführen. Dies stärkt nicht nur das Berufsbild der Sonderschullehrer, sondern ist auch für die jungen Menschen in unserem Bildungssystem von Vorteil, da sie die maßgeschneiderte Unterstützung erhalten, die sie benötigen!“, so Haberlander und Teschl-Hofmeister.

Förderbedarf durch Inklusion nicht abdeckbar

Haberlander und Teschl-Hofmeister teilen weiter die Ansicht, dass der Förderbedarf nicht nur durch Inklusion abgedeckt werden kann. „Es braucht weiterhin eigene Klassen, um den Kindern die Unterstützung zu bieten, die sie wirklich brauchen. Inklusion ist wichtig, aber sie sollte nicht dazu führen, dass Kinder, die spezielle Unterstützung benötigen, nicht die notwendige Aufmerksamkeit und Unterstützung erhalten!"

„Wir benötigen neben der bestmöglichen Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen durch sonderpädagogisches Fachpersonal und einer Anpassung der Ressourcen für die Sonderpädagogik zusätzlich multiprofessionelles Supportpersonal im pflegerischen und psychosozialen Bereich“, ergänzt Claudia Andre, MEd, Vorsitzende im Zentralausschuss der Pflichtschullehrer bei der Bildungsdirektion NÖ.