Expertenwissen

Medienstudien-Talk: Das erste eigene Handy

50 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren besitzen bereits ein eigenes Handy bzw. Smartphone. 37 Prozent geben an, ein eigenes Tablet zu haben und 35 Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe spielen mit Spielekonsolen. Das sind die Ergebnisse der jüngsten Kinder-Medien Studie in Bezug auf den Besitz von Geräten bei der Gruppe der 6 bis 10 -Jährigen. Handys und Tablets sind also in den Kinderzimmern angekommen und 75% der Kinder geben an, dass auch das Internet bzw. WLAN bereits in ihren Zimmern zur Verfügung steht.

Ab wann ist der richtige Zeitpunkt für ein erstes eigenes Smartphone und gibt es eine Richtlinie zur Nutzungsdauer? Darüber sprechen wir in unserer Reihe der Medienstudien-Talks mit der Expertin für Medien und Gesellschaft Sonja Messner vom Verein Akzente in Salzburg.

Foto: Akzente Salzburg

Grundsätzlich muss man sagen, dass sich ein richtiger Zeitpunkt für das erste eigene Handy nicht pauschal festlegen lässt. Es hängt sehr stark von der Entwicklung des Kindes ab. Kann das Kind schon verantwortungsvoll mit dem Gerät umgehen? Besitzt das Kind schon die nötige Reife dafür?

Sonja Messner , Akzente Salzburg

Hilfe, mein Kind bekommt sein erstes Handy

Früher oder später müssen sich die meisten Eltern damit auseinandersetzen, dass die Kinder die Frage nach einem eigenen Handy stellen. Gemeint ist meistens ein Smartphone, also ein internetfähiges Gerät. Das löst oft Druck aus, vor allem, wenn auf der Elternseite hauptsächlich Ängste im Vordergrund stehen. Die gute Nachricht ist, dass Eltern und Kinder den Schattenseiten des Internets nicht machtlos ausgeliefert sind: Durch Begleitung von Anfang an und die Förderung von Medienkompetenz muss das eigene Smartphone nicht zum Problem werden, denn gemeinsam kann man die Medienerziehung gezielt und aktiv angehen.

Tipps für Pädagoginnen und Pädagogen

"Aufklärung, Information, Bildung und Begleitung, werden wichtige Themen für Pädagogen werden", sagt die Medienexperten. Pädagoginnen und Pädagogen sollen die Smartphones und Smartwatches im Unterricht aufnehmen, die Kinder fragen, was können denn die Produkte alles, wofür sind sie gut? Was passiert denn mit den Daten?
"Pädagoginnen und Pädagogen sollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger dastehen und sagen, dass alles schlecht sei, sondern wirklich die Themen im Unterricht behandeln und darüber sprechen", so Messner.

Die Kinder- und Jungend-Medien-Studien

Ausgangspunkt für diese Expert:innengespräche sind die seit über zehn Jahren durchgeführen Kinder- und Jugend-Medien-Studien der Education Group.
Alle bisherigen Befragungen und Ergebnisse stehen kostenlos zum Download oder zur online Durchsicht bereit:

Zu den Kinder- und Jugendmedienstudien der Education Group