Schule und Corona

BM Faßmann stellt Corona-Förderpaket für SchülerInnen vor

Um entstandene Lernlücken und Bildungsverluste möglichst gering zu halten, legte Bildungsminister Heinz Faßmann in einer Pressekonferenz am 25. Jänner 2021 gemeinsam mit Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek sowie Schulleiterin Irene Ille (BG/BRG Purkersdorf) ein umfangreiches  200 Millionen Euro Förderpaket für alle Schulstufen vor. 

Taschenrechner mit Aufschrift Coronavirus und daneben liegen Euro-Münzen und Scheine
Ein 200 Millionen Euro Förderpaket für SchülerInnen soll Bildungsverluste gering halten.

Die Ressourcen werden aus dem Budget des Bildungsministeriums sowie aus den EU-Fonds ESF-React bereitgestellt und von den Bildungsdirektionen nach Bedarf zugeteilt. Die Mittel entsprechen im Sommersemester dem Umfang von rund 4.500 zusätzlichen Lehrkräften. Damit können bis Februar 2022 bis zu rund 3 Millionen zusätzliche (Einzel-)Förderstunden ermöglicht werden – zwei Drittel davon bereits bis zum Sommer, der Rest folgt im Wintersemester.

Die Förderstunden sollen grundsätzlich allen SchülerInnen zu Gute kommen, vor allem aber jenen, bei denen durch die COVID-19-Pandemie die Lernrückstände besonders groß sind. Daher werden 10 Prozent des Fördertopfes für außerordentliche SchülerInnen vergeben. Sie sollen zweckgewidmet an Standorte gehen, die etwa einen erhöhten Sprachförderbedarf (Deutschförderklassen) oder besondere sozioökonomische Herausforderungen aufweisen. 

Zuteilung durch die Bildungsdirektion

Im Schnitt kommen pro Klasse wöchentlich zwei Stunden zusätzlich an die Schule. "Schulen mit mehr Förderbedarf werden mehr erhalten, andere etwas weniger", meinte Faßmann. Die Zuteilung der Kontingente pro Schule erfolge durch die jeweilige Bildungsdirektion.

Über die genaue Verwendung entscheide dann die Schule. Die Schulleitung könne etwa sagen, dass an einer Volksschule die ersten und vierten Klassen besonders gefördert werden sollen und den Großteil der Mittel dort investieren. Es können auch bestimmte Gegenstände verstärkt gefördert oder an Oberstufen vor einer mehrstündigen Schularbeit geblockt mehrere Fördereinheiten abgehalten werden. Möglich ist einerseits Förderunterricht nur für eine kleine Gruppe von Schülern, aber auch geteilte Klassen in manchen Gegenständen.

"Wenn Förderunterricht angesetzt ist, dann ist er auch verpflichtend für jene Schüler, bei denen es die Lehrer als nötig ansehen!"

Bildungsminister Heinz Faßmann

Ergänzungsunterricht in den Semester- und Osterferien

In den Semester- und Osterferien wird es außerdem an den Volksschulen, AHS-Unterstufen, Mittel- und Sonderschulen Lernbetreuung vor allem in Deutsch, Mathe und Fremdsprachen in Form eines sogenannten Ergänzungsunterricht geben. Die Teilnahme daran ist nicht verpflichtend - SchülerInnen mit Nachholbedarf sollen von den Schulen aber aktiv dafür angesprochen werden. Interessenten für die Semesterferien müssen sich beeilen: In Wien und NÖ endet die Anmeldefrist am Mittwoch (27. Jänner), in den anderen Bundesländern am Freitag (29. Jänner). Auf 50.000 Plätze ausgebaut wird außerdem die Sommerschule: "Wenn's mehr wird, wird mich das Unglück auch nicht treffen", so Faßmann. Außerdem wird neben Deutsch auch Mathematik und an den Volksschulen Sachunterricht angeboten.

Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek nannte die Förderangebote einen Schritt in die richtige Richtung. Auch die Direktorin des BG/BRG Purkersdorf, Irene Ille, sah in zielorientierter Förderung den richtigen Weg. In der Zeit des Distance Learnings hätten die SchülerInnen zahlreiche Kompetenzen erworben - natürlich gebe es dabei Unterschiede und eine Bildungsschere. Deshalb müsse man ja dort fördern, wo es nötig sei. 

"Verlierergeneration? Sicher nicht! Verlorenes Jahr? Sicher nicht!"

Irene Ille, Direktorin BG/BRG Purkersdorf

Livestream der Pressekonferenz vom 25. Jänner 2021

Unter diesem Link können Sie den gesamten Live-Stream der Pressekonferenz nachhören:

"Pressekonferenz zum Corona-Förderpaket für SchülerInnen​​​​​​​" (Facebook-Video)

Quelle: APA, BMBWF