Schule und Corona

Entscheidung über Schulbetrieb im Herbst im August

Sowohl Bundeskanzler Sebastian Kurz als auch Bildungsminister Heinz Faßmann hielten sich bei einem Schulbesuch in der AHS Gottschalkgasse in Wien-Simmering am Mittwoch, 2. Juni 2021, bedeckt in Sachen Test- oder Maskenpflicht im Herbst. Kurz deutete aber an, dass die Durchimpfungsrate auch bei den Jüngeren wohl eine Rolle spielen werde.

BK Kurz und BM Faßmann
Bundeskanzler Kurz und Bildungsminister Faßmann über den Schulbetrieb im Herbst.

Teststrategie kritisch reflektieren

"Wir müssen uns überlegen, ob wir den hohen Testaufwand auch im Herbst betreiben werden", so Faßmann. Die dreimal pro Woche auf dem Stundenplan stehenden Nasenbohrertests würden sowohl Zeit als auch Geld kosten. Über den Sommer wolle man dies "kritisch reflektieren". Er wolle auch nicht ausschließen, dass man etwa einen erhöhten Testaufwand nur dort betreibe, wo es hohe Inzidenzen gebe.

Gleiches gelte für die Maskenpflicht: Auch darüber müsse man noch nachdenken. Wenn es sie nicht mehr brauchen sollte, sei er der Erste, der für ein Ende der Maskenpflicht plädiere.

Sowohl Kurz als auch Faßmann verwiesen darauf, dass in dem meisten deutschen Bundesländern der Vollbetrieb an den Schulen erst diese Woche begonnen habe. Österreich sei mit seinem Testsystem gut durch die Pandemie gekommen. Im Sommer fallen die SchülerInnen nun in ein "Testloch". Deshalb plant Faßmann, den Kindern und Jugendlichen an den Schulen verbliebene Antigentests in die Ferien mitzugeben.

Österreich schlecht vorbereitet für den Herbst?

Die These, dass sich Österreich im vergangenen Sommer schlecht auf den Herbst vorbereitet habe und deswegen von der zweiten Viruswelle stärker als nötig getroffen worden sei, teilte Kurz nicht. Mit dem Wissen von heute könne man sagen, dass Pandemien immer in Wellen auftreten. Das sei auch in anderen Staaten so gewesen. "Ich glaube nicht, dass man sich die massive Welle hätte sparen können, wenn man am 10. Juli etwas anders gemacht hätte." Der große Unterschied im heurigen Jahr sei, dass man nun über eine Impfung verfüge. Damit sei die Ausgangssituation eine ganz andere - was sein könne, sei das Auftreten von weiteren Mutationen. Dann müsse man reagieren und rasch nachimpfen.

Vorsicht bleibt geboten

Generell gelte aber: "Es ist Vorsicht schon noch geboten", betonte der Minister. Das Virus sei "nicht ausrottbar" - und schon gar nicht für ein kleines Land wie Österreich, das von zahlreichen anderen Staaten umgeben sei. Ähnlich auch Kurz: Die Entscheidung über solche Fragen müsse man dann treffen, wenn sie auch anstehen. Dabei nannte er den August. Klar sei auch: Eine gewisse Durchimpfungsrate auch bei jüngeren Menschen habe sicher auch positive Auswirkungen auf die Situation in der Schule.

Quelle: APA/Science