Schule und Corona

Neue Regelungen nach Ostern an den Schulen

Am Donnerstag, 25. März 2021, gab BM Heinz Faßmann gemeinsam mit Monika Redlberger-Fritz (Leiterin Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien) einen Ausblick auf die Schule nach Ostern und zieht bei den Selbsttests Bilanz. Die Teststrategie wird weiterentwickelt - es soll höherwertige Antigentests geben.

Bildungsminister Heinz Faßmann
BM Heinz Faßmann

Regionale Maßnahmen im Osten
Nach den Osterferien stehen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland vier Tage Distance Learning auf dem Programm. Wie in den Fernunterrichtsphasen im Herbst und vor den Semesterferien wird Betreuung angeboten. Faßmann appellierte aber, diese nur dann zu nutzen, wenn es nicht anders geht. Was danach sein wird, müsse man "immer wieder neu bewerten".

In den anderen Bundesländern geht es mit dem Schulbetrieb wie vor den Ferien weiter. Auch Vorgaben zur Maskenpflicht ändern sich nicht.

Neue Corona-Selbsttests für AHS Unterstufen/Mittelschulen
"Kritiker sagen, unsere Tests seien zu wenig sensitiv", so Faßmann. "Das stimmt schon, aber eine PCR-Testung aller SchülerInnen, inklusive Lehr- und Verwaltungspersonal, und das mehrmals in der Woche, überschreitet logistische Grenzen." Auch die Virologin Monika Redlberger-Fritz meinte: "Natürlich wünsche ich mir, dass alle Tests nach der PCR-Methode durchgeführt werden." Diese habe aber auch Nachteile: Die Tests müssten gut abgestrichen werden und die Auswertung im Labor erfolgen. Dadurch dauere es in der Praxis bis zu vier Tage bis zum Vorliegen eines Ergebnisses.

Distance Learning ab Inzidenz von 400
Für ganz Österreich gilt, dass es nach Ostern wie angekündigt eine Regionalisierung der Maßnahmen geben wird. "Es macht keinen Sinn, Bezirke mit einer Inzidenz von 500 genauso zu behandeln wie mit 50", meinte der Minister. Übersteigt die Sieben-Tages-Inzidenz in einer Gemeinde oder einem Bezirk den Wert von 400 und ist dieser Anstieg nicht auf ein spezifisches Ereignis wie etwa einen Cluster in einem Betrieb zurückzuführen, dann wechseln Schulen ins Distance Learning. Umgekehrt soll aber auch gelten: Wenn sich die Inzidenz dauerhaft ("Die Betonung auf dauerhaft ist wichtig") sinkt, könnte aus Schichtbetrieb auch wieder ein voller Präsenzbetrieb werden.

Lehrkräfte und SchülerInnen bei Infektionsfall in Klasse automatisch K1-Personen
Die derzeitige Wiener Kontaktpersonenregelung soll außerdem auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet werden. SchülerInnen und LehrerInnen mit einem Infektionsfall in der Klasse werden dabei automatisch als Kontaktperson der Kategorie 1 gewertet werden - sie dürfen aber weiter am Unterricht teilnehmen. Wenn neben dem Indexfall eine zweite Person positiv PCR getestet wird, wird die Klasse in Quarantäne geschickt - diese dauert dann 14 Tage.

5.000 positive Resultate seit den Semesterferien
Insgesamt wurden bei den seit den Semesterferien durchgeführten Schul-Selbsttests 5.000 positive Resultate registriert. In etwa zwei Drittel der Fälle war dann auch der PCR-Test positiv. Das habe über den Schulbetrieb hinausreichende Folgen gehabt, so Faßmann: Bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von drei Personen habe man mit den gefundenen 3.500 PCR-bestätigten positiven Kindern 10.000 weitere Personen - Väter, Mütter und Geschwister - als Verdachtsfälle detektiert.

Die Strategie des Offenhaltens der Schulen mit engmaschigen Tests habe durchaus funktioniert, so Faßmann. Außerdem müsse man bedenken, dass sich Kinder und Jugendliche auch außerhalb der Schule treffen würden. "Die Schule ist ein Ort der Infektionsweitergabe, aber die Schule ist auch ein Ort der Kontrolle."

Presseunterlage des BMBWF (PDF)

Erlass zum Schulbetrieb ab dem 6. April 2021​​​​​​​

Quelle: APA/Science

Live-Stream der Pressekonferenz von BM Faßmann am 25. März 2021 zum Nachsehen: