

Sprachspiele und Förderaktivitäten
Deutsch als Bildungssprache stärken - 11 Kurzvideos für die Praxis
Mit diesen einfachen Sprachspielen und Förderaktivitäten unterstützen Sie auf spielerische Weise den Erwerb der Bildungssprache Deutsch. Sie können mit jedem beliebigem Wortschatz oder Themenbereich durchgeführt werden! In Kooperation mit Ingrid Prandstetter (Wort & Laut Detektive) sind 11 Kurzvideos entstanden, die Ihnen bei der Sprachförderung mit Kindern eine hilfreiche Unterstützung sein sollen.
Die Spielevarianten mit diversen Phonemen der deutschen Sprache sind deshalb so wichtig, weil der Großteil von Kindern mit anderen Erstsprachen maximal 20 bis 25 Laute ident hat und dadurch oft Schwierigkeiten z.B. beim ä, eu, st, z usw. aufweisen. Hinweis: Exemplarisch wurden alle Aktivitäten in den Videos mit dem Laut “St” durchgeführt.
Nominativ 1: Wir legen Gegenstände auf
Jedes Kind legt einen konkreten Gegenstand aus einem Koffer/Korb oder alternativ eine Bildkarte auf. Das Kind formuliert dazu einen Satz, alle Kinder sprechen mit und wiederholen den Satz. In diesem Beispiel: “Der Stoff ist gestreift”.
Trainiert wird:
- Satzbildung
- Aussagesatz mit einteiligem Prädikat
- flexible Satzstruktur
Umso jünger die Kinder sind, desto besser ist es, konkrete Gegenstände gemeinsam mit den Bildern anzubieten --> von der Dreidimensionalität in die Zweidimensionalität.
BESK-DaZ KOMPAKT
Satzbau:
- Aussagesatz mit einteiligem Prädikat
- Flexible Satzstruktur (bei manchen, z. B. A2: Im Winter ist es kalt. Im Sommer ist es warm.)
- W-Frage
- Entscheidungsfrage
Wortschatz:
7a und 7b: Verben
8a und 8b: Nomen
USB-DaZ
Wortschatz: Alltags-, Grund- und Bildungswortschatz
Nomen: Realisierung Subjekte und Objekte
Genus Verbi: Aktive Verbformen
Person und Numerus: 1., 3. P. Singular; 1. P Plural
Verbstellung in Aussagesätzen: Zweitstellung im Hauptsatz
Tempus: Präsens
Nominativ 2: Das Fliegenklatschen-Spiel
Die Lehrkraft oder ein Kind spricht: “Bist du bereit? Seid ihr bereit?”. Danach wird ein Satz formuliert. Die Kinder haben eine Fliegenklatsche, mit der auf die passende Karte oder den passenden Gegenstand geklatscht wird. Wer erste/r ist (oder die Lehrkraft) - spricht den nächsten Satz. In diesem Beispiel: “Der Stern leuchtet hell." “Wir sind stark.”
Trainiert wird:
- Entscheidungsfragen
- Hörverständnis
- Verständnis von schnell gesprochenen Sätzen (Variation Sprechtempo!)
Das Fliegenklatschen-Spiel ist für Kinder eine lustbetonte Möglichkeit zum Hören und wiederholen der Sätze - auch wenn diese schnell gesprochen werden. Von der Rezeption kommen sie schrittweise in die Produktion.
BESK-DaZ KOMPAKT
Satzbau:
- Aussagesatz mit einteiligem Prädikat
- Flexible Satzstruktur (bei manchen, z. B. A2: Im Winter ist es kalt. Im Sommer ist es warm.)
- W-Frage
- Entscheidungsfrage
Wortschatz:
7a und 7b: Verben
8a und 8b: Nomen
USB-DaZ
Wortschatz: Alltags-, Grund- und Bildungswortschatz
Nomen: Realisierung Subjekte und Objekte
Genus Verbi: Aktive Verbformen
Person und Numerus: 1., 3. P. Singular; 1. P Plural
Verbstellung in Aussagesätzen: Zweitstellung im Hauptsatz
Tempus: Präsens
Nominativ 3: KIM-Spiel "Was fehlt?"
Ein Kind sagt: “Alle Kinder schauen weg.” ODER: “Bitte schaut alle weg!” Danach entfernt es einen Gegenstand/eine Karte und sagt: “Alle Kinder dürfen wieder schauen. Was fehlt?” In diesem Beispiel:
“Der Stein ist spitz." "Der Stoff ist gestreift"."
Trainiert wird:
- Raumlage
- Bilden von W-Fragen
- Imperativ
Zum KIM-Spiel: Die Kinder haben eine hohe Motivation und empfinden das Erlernen der Sätze als Spiel. Sie freuen sich, selber "Rätsel" formulieren zu dürfen.
BESK-DaZ KOMPAKT
Satzbau:
- Aussagesatz mit einteiligem Prädikat
- Flexible Satzstruktur (bei manchen, z. B. A2: Im Winter ist es kalt. Im Sommer ist es warm.)
- W-Frage
- Entscheidungsfrage
Wortschatz:
7a und 7b: Verben
8a und 8b: Nomen
USB-DaZ
Wortschatz: Alltags-, Grund- und Bildungswortschatz
Nomen: Realisierung Subjekte und Objekte
Genus Verbi: Aktive Verbformen
Person und Numerus: 1., 3. P. Singular; 1. P Plural
Verbstellung in Aussagesätzen: Zweitstellung im Hauptsatz
Tempus: Präsens
Nominativ 4: "Was ist vertauscht?"
Ein Kind sagt: “Alle Kinder schauen weg.” ODER: “Bitte schaut alle weg!” Danach vertauscht es zwei oder mehrere Gegenstände/Karten und sagt: “Alle Kinder dürfen wieder schauen. Was ist vertauscht?” Ein Kind benennt die vertauschten Gegenstände/karten. In diesem Beispiel: “Der Bleistift und der Stiefel sind vertauscht.”
Trainiert wird:
- Aufmerksamkeit
- Konzentration
- Raumlage
- Bilden von W-Fragen
- Mehrzahl von “sein”
"Was ist vertauscht?" Eine weitere Sequenz zur Wiederholung der Sätze im Nominativ festigt den Wortschatz und die grammatikalischen Strukturen, u.a. hier der Plural von "sein" (= sind).
BESK-DaZ KOMPAKT
Satzbau:
- Aussagesatz mit einteiligem Prädikat
- Flexible Satzstruktur (bei manchen, z. B. A2: Im Winter ist es kalt. Im Sommer ist es warm.)
- W-Frage
- Entscheidungsfrage
Wortschatz:
7a und 7b: Verben
8a und 8b: Nomen
USB-DaZ
Wortschatz: Alltags-, Grund- und Bildungswortschatz
Nomen: Realisierung Subjekte und Objekte
Genus Verbi: Aktive Verbformen
Person und Numerus: 1., 3. P. Singular; 1. P Plural
Verbstellung in Aussagesätzen: Zweitstellung im Hauptsatz
Tempus: Präsens
Akkusativ 1: "Umdrehen"
Ein Gegenstand wird abgedeckt (oder eine Karte umgedreht). Das Kind spricht dazu: “Ich decke den/die/das … zu/ab.” ODER: “Ich drehe den/die/das … um.” In diesem Beispiel: “Ich drehe den Stiefel um.” “Ich drehe den Stein um.”
Trainiert wird:
- zweiteiliges trennbares Verb
- Satzklammer 1
- Akkusativ
"Umdrehen": Viele Kinder haben in ihrer Erstsprache keine zweiteiligen trennbaren Verben sowie keine Satzklammer (Verbklammer). In vielen Sprachen fehlt bei Nomen der Artikel, weshalb auch der Akkusativ in Deutsch wesentlich schwieriger ist.
BESK-DaZ KOMPAKT
Satzbau:
Aussagesatz mit zweiteiligem Prädikat
Wortschatz:
7a und 7b: Verben
USB-DaZ
Wortschatz: Alltags-, Grund- und Bildungswortschatz
Nomen: Realisierung Subjekte und Objekte Akkusativ
Genus Verbi: Aktive Verbformen
Person und Numerus: 1., 3. P. Singular; 1. P Plural
Verbstellung in Aussagesätzen: Verbklammer 1 Modalverb, Perfekt
Tempus: Präsens und Perfekt
Akkusativ 2: "Aufdecken"
Ein Kind sagt: “Ich habe mir den/die/das … gemerkt.” und dreht die zuvor abgedeckten Gegenstände (oder umgedrehten Karten) wieder um. In diesem Beispiel: “Ich habe mir den Stern gemerkt.” “Ich habe mir den Stiefel gemerkt.”
Trainiert wird:
- Perfekt
- Satzklamer 1
- Akkusativ
"Aufdecken": In vielen Sprachen gibt es keine Satzklammer (Verbklammer) beim Perfekt. Die in Deutsch verwendeten Hilfszeitwörter "haben" und "sein" kommen entweder gar nicht vor oder nur "sein", beispielsweise in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch.
Die mit "sein" gebildeten Verben haben meistens mit Bewegung - von A nach B - zu tun. (z.B. Ich laufe schnell. Ich bin schnell gelaufen. Ich hüpfe über das Seil. Ich bin über das Seil gehüpft. Ich schwimme im Wasser. Ich bin im Wasser geschwommen.) Ausnahmen: z.B. Ich liege. Ich bin gelegen.
Alle anderen Verben werden mit dem Hilfszeitwort "haben" gebildet. (z.B. Ich trinke Wasser. Ich habe Wasser getrunken. Ich spiele mit dem Ball. Ich habe mit dem Ball gespielt. Ich lese ein Buch. Ich habe ein Buch gelesen.)
BESK-DaZ KOMPAKT
Satzbau:
Aussagesatz mit zweiteiligem Prädikat
Wortschatz:
7a und 7b: Verben
USB-DaZ
Wortschatz: Alltags-, Grund- und Bildungswortschatz
Nomen: Realisierung Subjekte und Objekte Akkusativ
Genus Verbi: Aktive Verbformen
Person und Numerus: 1., 3. P. Singular; 1. P Plural
Verbstellung in Aussagesätzen: Verbklammer 1 Modalverb, Perfekt
Tempus: Präsens und Perfekt
Akkusativ 3: "Einräumen"
Die Gegenstände oder Karten werden eingeräumt. Dabei spricht die Lehrkraft oder ein Kind: “Bitte gib mir den/die/das …!” In diesem Beispiel: “Gib mir bitte den Stiefel!” "Ich lege den Stiefel in die Schachtel hinein." “Gib mir bitte den Stein!” “Ich lege den Stein in die Schachtel.”
Trainiert wird:
- Imperativ
- Akkusativ
"Einräumen" Die Karten werden von hinten nach vorne, also von der letzten bis zur ersten Karte eingeräumt. Ein höherer Schwierigkeitsgrad ist das Einräumen der Wortpaare (je eine Karte mit Bild und eine mit Bild und Wort).
BESK-DaZ KOMPAKT
Satzbau:
Aussagesatz mit zweiteiligem Prädikat
Wortschatz:
7a und 7b: Verben
USB-DaZ
Wortschatz: Alltags-, Grund- und Bildungswortschatz
Nomen: Realisierung Subjekte und Objekte Akkusativ
Genus Verbi: Aktive Verbformen
Person und Numerus: 1., 3. P. Singular; 1. P Plural
Verbstellung in Aussagesätzen: Verbklammer 1 Modalverb, Perfekt
Tempus: Präsens und Perfekt
Präpositionalobjekt im Dativ: "Was ist wo?"
Die Gegenstände oder Karten liegen in einer bestimmten Position auf dem Boden. Die Lehrkraft fragt: “Was ist neben dem/der/dem …?”
In diesem Beispiel: “Was ist neben dem Buchstaben?” “Der Bleistift ist neben dem Buchstaben, und der Stuhl ist neben dem Buchstaben.”
Trainiert wird:
- Präpositionalobjekt im Dativ
"Wo ist was?" Das Präpositionalobjekt im Dativ mit den Präpositionen "über", "unter", "neben" und "zwischen" wird erlernt.
Weitere Varianten für das Präpositionalobjekt im Dativ:
Was ist über dem/der/dem …?
Was ist unter dem/der/dem …?
Was ist zwischen dem/der/dem … und dem/der/dem …?
Auch der Genitiv kann mit dieser Spielvariante geübt werden:
Wie heißt der Nachbar des/der/des …?
BESK-DaZ KOMPAKT
Wortschatz:
7a und 7b
8a und 8 b
Präpositionen
USB-DaZ
Wortschatz: Alltags-, Grund- und Bildungswortschatz
Nomen: Realisierung Subjekte und Objekte -Dativ
Genus Verbi: Aktive Verbformen
Person und Numerus: 1., 3. P. Singular; 1. P Plural
Verbstellung in Aussagesätzen: Zweitstellung im Hauptsatz
Tempus: Präsens
Plural: "Das ist, das sind"
Die Lehrkraft legt Gegenstände oder Karten zuerst in der Einzahl, dann in der Mehrzahl auf und spricht dazu: “Das ist ein Bleistift.” “Das sind zwei Bleistifte.” “Das ist ein Stern.” “Das sind zwei Sterne.”
Trainiert wird:
- Singular
- Numerale plus Plural
Diese Trainingsvariante ist deshalb sehr wichtig, da viele Kinder in der Erstsprache mit dem Zahlwort die Einzahl verwenden müssen.
BESK-DaZ KOMPAKT
Numerale plus Plural
USB-DaZ
Numerale plus Plural kommt im USB-DaZ nicht vor.
Zahlen: "Von 0 bis 20"
Zehnerpfad: Zuerst wird eine Zahl gewürfelt. Am Zehnerpfad werden die Zahlen vom Kind “abgeschritten”, während es mitzählt. Dann wird die entsprechende Menge dazugelegt und noch einmal gemeinsam gezählt.
Der 10er und 20er Pfad werden nebeneinander gelegt: eins - elf, zwei - zwölf, usw. Das Kind spricht die Zahlen der Reihe nach.
Trainiert wird:
- Zahlensystem von 0 bis 20
Das sogenannte "Triple Code Modell" von Dehaene (2012) ist eine Theorie, die erklärt, wie unser Gehirn Zahlen und mathematische Informationen verarbeitet. Es besagt, dass wir Zahlen auf drei verschiedene Arten "kodieren" oder repräsentieren können:
1. Visueller Code (arabische Zahlen): Das ist die Art und Weise, wie wir Zahlen sehen, also als Symbole wie "3", "7" oder "42". Wenn wir eine Zahl aufschreiben oder lesen, benutzen wir diesen visuellen Code.
2. Verbaler Code (gesprochene Zahlwörter): Hier geht es darum, wie wir Zahlen in Worten ausdrücken und hören, z.B. "drei", "sieben" oder "zweiundvierzig". Wenn wir eine Zahl laut aussprechen oder hören, verwenden wir diesen Code.
3. Analoger Code (Mengenverständnis): Dieser Code hilft uns, die Größe von Zahlen zu verstehen und miteinander zu vergleichen, ohne sie direkt zu zählen. Vergleichbar mit einem "inneren" Gefühl dafür, dass "8" mehr ist als "5", ohne die Zahlen direkt zu sehen oder zu hören.
Diese drei Codes arbeiten zusammen, um uns zu helfen, Zahlen zu verstehen, zu verarbeiten und mit ihnen zu arbeiten, sei es beim Rechnen, beim Lesen von Zahlen oder beim Schätzen von Mengen.
Siehe auch "Zehnerpfad" der Wort & Laut Detektive, der dem Triple-Code-Modell entspricht.
BESK-DaZ KOMPAKT
Zahlensystem
USB-DaZ
Zahlensystem kommt im USB-DaZ nicht vor.
Mehrsprachige Bilderbücher: "Erzählen einer Geschichte"
Bilinguale Kinderbücher sind eine tolle Möglichkeit, die Erstsprache der Kinder zu stärken und vor allem jenen Kindern, deren Erstsprache stärker ist als Deutsch, die Möglichkeit zu bieten, einen Text relativ bald auf Deutsch zu übernehmen und diesen dann zu erzählen.
In diesem Beispiel wird das mehrsprachige Bilderbuch “Die drei Schmetterlinge” mehrsprachig vorgelesen. Die Kinder sprechen die Dialoge mit, um sie später selber zu erzählen. Das Lied zum Bilderbuch wird gesungen.
Trainiert wird:
- konzentriertes Zuhören
- Nebensätze, die mit “wenn” und “damit” eingeleitet werden
- Lesemotivation
Mehrsprachige Bilderbücher sind eine praktikable Möglichkeit der Einbindung von Mehrsprachigkeit, um die Vielfalt als Ressource zu nützen. Dadurch wird die Sprach- und Lesekompetenz in Deutsch und der Erstsprache verbessert. Eltern mit geringen Deutschkompetenzen haben eine Möglichkeit, in der Familiensprache vorzulesen und ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Die Sprachenvergleiche sind dabei eine enorme Unterstützung.
BESK-DaZ KOMPAKT
Konzentriertes Zuhören
Erzählen einer bekannten Geschichte
Mit „wenn“ und „damit“ eingeleitete Nebensätze
USB-DaZ
Mündliche Sprachhandlungsform: erzählen
Wortschatz: Alltags-, Grund- und Bildungswortschatz
Nomen: Realisierung Subjekte und Objekte à Akkusativ, Dativ
Genus Verbi: Aktive Verbformen
Person und Numerus: 1. P. Singular, 3. P. Plural
Verbstellung in Aussagesätzen:
- Verbzweitstellung
- Verbklammer 1 à Modalverb
Tempus: Präsens und Präteritum
Aussageverbindungen:
- Einfache koordinierende Satzverbindungen (weil) und
- weitere subordinierende Satzverbindungen (damit)