Demos für Verbesserungen im Elementarbereich

In Wien wird am Dienstag und am Donnerstag demonstriert: Elementarpädagoginnen und -pädagogen sowie die Gewerkschaft gehen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal in den Kinderbetreuungsstätten auf die Straße. Auch wenn die beiden Demos nur in Wien stattfinden, sind die Probleme bundesweit dieselben.

Kindergartenkinder beim Spielen

Zahlreiche Forderungen an die Politik

Die Forderungen sind vielfältig: Bessere Bezahlung, mehr Personal, ein einheitliches Bundesrahmengesetz, derzeit sind Kindergärten nämlich Ländersache. Außerdem wollen die Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen bessere Rahmenbedingungen und eine Ausbildungsoffensive. 

Fleckerlteppich Kindergarten-Regelungen

Kindergärten sind in Gesetzgebung und Vollziehung Sache der Länder. Dementsprechend gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen für Gruppengröße und Mindestbetreuungsschlüssel, Vorbereitungsstunden, Platzangebot für die Kinder oder Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 

Bund nur für Ausbildung zuständig

Der Bund ist im Elementarbereich nur für die Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen zuständig. Seit der Einführung des verpflichtenden Kindergartenjahrs 2008 beteiligt er sich zwar an den Kosten der elementarpädagogischen Einrichtungen und versucht über eine 15a-Vereinbarung mit den Ländern auch inhaltlich mitzusteuern, laut Berichten des Rechnungshofs (RH) funktioniert das jedoch nur eingeschränkt.

Bildungsrahmenplan kaum umsetzbar

Seit 2009 regelt außerdem der Bildungsrahmenplan bundesweit, wie die Bildungsprozesse der Kinder geplant, umgesetzt und dokumentiert werden sollen. Allerdings ist dieser rechtlich nicht bindend und eine Umsetzung beim derzeitigen Personalschlüssel auch kaum möglich, beklagen Praktikerinnen und Praktiker.

Proteste an zwei Tagen

Während am Dienstag Bedienstete der Privatkindergärten auf die Straße gehen, demonstrieren am 14. Oktober auf Aufruf der Gewerkschaft younion Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Kindergärten in der Nähe des Bildungsministeriums am Wiener Minoritenplatz. Die Einrichtungen bleiben wegen der gesetzlichen Betriebspflicht aber offen. Wien hat mittlerweile auf die geplanten Proteste reagiert und mehr Budget für Kindergärten angekündigt.

Zum Nachhören: Digitalisierung im Kleinkindalter

Bildungsexperte Wassilios Fthenakis fordert seit langem eine Digitalisierung im Kleinkindalter. Wir haben uns mit Prof. Fthenakis über seine Ideen unterhalten.