Jugend-Medien-Studie: Zocken wichtiger als Freunde treffen
Chillen vor Zocken und Treffen
Digitale Welten zum Spielen, Lachen und Lernen: Gaming gehört fix zum Alltag Jugendlicher, zeigt die aktuelle Jugend-Medien-Studie im Auftrag der Education Group. Dabei haben Online-Spiele dem Treffen mit Freundinnen und Freunden knapp den Rang abgelaufen: Die liebsten Freizeitbeschäftigungen sind Ausruhen (71 %), digitale Spiele (64 %) und Treffen im Freundeskreis (63 %).
Games als virtueller Treffpunkt
Doch das Zocken ist kein Akt der Isolation: Gespielt wird meist gemeinsam mit Freundinnen und Freunden aus dem echten Leben. Rund eine Stunde und zwanzig Minuten spielen Jugendliche pro Tag - online wie offline. Rund 20 Euro investieren sie pro Monat im Schnitt in Online-Games. Sie erleben die Games als unterhaltsam und entspannend, doch rund 40 Prozent geben an, dass sie zumindest manchmal nicht damit aufhören können und sogar in der Nacht spielen, obwohl sie schlafen sollten.
Künstliche Intelligenz im Alltag angekommen
KI ist für Jugendliche längst Teil ihrer digitalen Routine. Sie nutzen sie für Informationssuche (63 %) und zur Erklärung von Begriffen (61 %), seltener zum Schreiben oder Übersetzen von Texten (43 bzw. 37 %). Sowohl die Jugendlichen als auch ihre Eltern wünschen sich von den Schulen eine gute Vorbereitung für den sinnvollen Umgang mit KI. Die befragten Lehrkräfte sehen KI als große Chance, auch wenn die Integration im Unterricht erst am Anfang steht.
Zustimmung zu Handyverbot
Das Smartphone ist für Jugendliche unverzichtbar - weit vor anderen digitalen Geräten wie Tablet, PC oder Fernseher. Dennoch erfreut sich das seit Mai geltende Handyverbot an Schulen bei den Lehrkräften (95 %) und den Eltern (83 %) großer Zustimmung, und auch 60 % der Jugendlichen halten diese Maßnahme für sinnvoll.
Trendreihe zu Medien, Freizeit und Schule
Die Jugend-Medien-Studie wird vom market Institut im Auftrag der Education Group alle zwei Jahre abwechselnd mit der Kinder-Medien-Studie durchgeführt. Befragt wurden 500 Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren, 300 Erziehungsberechtigte und 200 Lehrkräfte zu Medienkonsum, Freizeitverhalten und Schulalltag. Die Studie gibt es seit 2009 und bildet somit langjährige Trends genauso ab wie kurzfristige Entwicklungen.