Ethikunterricht ab Schuljahr 2021/22

Der Nationalrat hat am 20. November die Einführung eines verpflichtenden Ethikunterrichts für jene SchülerInnen beschlossen, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen.

Grafik mit verschiedenen Symbolen passend zu Ethik

Ethikunterricht wird es ab der neunten Schulstufe geben (ausgenommen sind Berufsschulen und Polytechnische Schulen), los geht es ab dem Schuljahr 2021/22. Begonnen wird zunächst mit den neunten Schulstufen, im Jahr darauf folgen die neunten und zehnten usw. Der Endausbau wird dann 2025/26 erreicht sein. Das Ausmaß des Unterrichts wird zwei Stunden pro Woche betragen.

Mit dieser Änderung wurde nun ein langjähriger Schulversuch in den Regelbetrieb übergeführt. Damit soll ein zusätzliches Bildungsangebot für alle SchülerInnen geschaffen werden, die keinem religiösen Bekenntnis angehören oder sich vom Religionsunterricht abmelden.

Als Ziele des Ethikunterrichts werden genannt:

  • selbstständige Reflexion im Hinblick auf Wege gelingender Lebensgestaltung
  • Orientierungshilfe zur fundierten Auseinandersetzung mit den Grundfragen des Lebens
  • Auseinandersetzung mit unterschiedlichen weltanschaulichen, kulturellen und religiösen Traditionen und Menschenbildern
  • Individuelle Persönlichkeitsentwicklung
  • Bereitschaft stärken, Verantwortung für das eigene Leben und das Zusammenleben mit anderen in sozialen, ökologischen, ökonomischen, politischen und kulturellen Verhältnissen zu übernehmen
  •  Bestärkung im Aufgreifen eigener Krisenerfahrungen und im autonomen Handeln als selbstwirksam erfahren
  • Möglichkeit, in diesem Fach auch maturieren zu können

Bildungsminister Heinz Faßmann kann sich im nächsten Schritt auch eine Ausweitung auf polytechnische Schulen, Sekundarstufe I sowie Primarstufe vorstellen. Das Ziel sei jedenfalls letztlich ein gemeinsamer Ethikunterricht für alle.

Parlamentskorrespondenz vom 3.12.2020 "Bundesrat besiegelt Ethikunterricht für Oberstufen"​​​​​​​

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